Der Vorgänger der PS Vita wurde leider nicht mit einem Ableger der erfolgreichen Uncharted Serie ausgestattet. Deswegen wollte Sony direkt zum Start ihres neuen Handhelds auch ein neues Uncharted Spiel herausbringen. Gesagt, getan! Doch ist der Handheldableger wirklich genauso gut wie das Original von der PS3 oder ist es ein einfacher Abklatsch um Geld in die Kassen zu spülen?
Die Story nutzt die neuen Funktionen – aber nicht immer gut!
Vor einigen hundert Jahren kamen spanische Eroberer bei einem rätselhaften Vorfall ums Leben und Nathan Drake wäre nicht Nathan, wenn er sich mit diesem Rätsel nicht beschäftigen würde. Man ist auf der Suche nach der goldenen Stadt. Die Ereignisse spielen weit vor der Trilogie auf der PS3. Nathan kann man auf der Suche helfen und dabei die neuen Funktionen der Vita nutzen. So muss man z.B. Dokumente gegen das Licht halten und diese dann freirubbeln. Das macht man über den Touchscreen. Auch einen Brief kann man mit dem Touchscreen wieder zusammensetzten. Die Touchscreen-Funktionen werden auch im Kampf oder beim Klettern genutzt. So kann man den Weg, den Nathan gehen soll, mit Hilfe eines Streichens über den Bildschirm festlegen. Doch leider wirkt das an vielen Stellen auch sehr aufgesetzt. Wenn man z.B. durch einen Busch laufen muss und dort noch Blätter im Weg sind, muss man diese erst mit Streichen über den Bildschirm entfernen. Das nervt nach einiger Zeit sehr. Auch die Tatsache, dass Nathan nicht ohne Kippbewegungen einen Baumstamm überqueren kann, wird auf Dauer lästig. Das ist sehr schade und man hätte es durchaus besser umsetzten können.
Grafik und Extras sind sehr schön
Die Präsentation des Abenteuers ist wie schon von der PS3 Version gewohnt wirklich sehr gut. Auch der Sound und die Grafik setzten im Handheldbereich viele neue Maßstäbe. Die Grafik kann zwar nicht 100% mit der PS3 Version mithalten, schlägt sich aber trotzdem immer noch sehr schön. An einigen Ecken merkt man, dass auch auf der Vita die Kantenglättung fehlt. Viele Texturen, die weiter hinten sind, sind etwas matschig und unscharf. Dafür sind die Lichteffekte wirklich super gelungen. Wer etwa eine schöne Situation im Spiel sieht, kann diese mit der Screenshot-Funktion festhalten oder direkt ein Foto mit Nathans Kamera schießen. Alle Fotos werden dann im Tagebuch angezeigt. Auch die Zwischensequenzen sind sehr sehenswert und punkten mit gewohnt witzigen Dialogen, den schönen Animationen und den detailierten Gesichtern.
Anderer Entwickler – das macht sich bemerkbar!
Dass die Vita-Version von Uncharted nicht von Naughty Dog stammt macht sich an einigen Stellen doch bemerkbar. Die Blend-Studios haben die Story nicht so spannend gestaltet, wie man es von der PS3 gewohnt ist. Was uns besonders aufgefallenbeim spielen ist, ist die Tatsache, dass die Passagen lange nicht so bombastisch inszeniert sind, wie auf der PS3. Wenn es doch mal eine gut inszenierte Szene gibt, dann wartet man auch vergeblich auf eine neue, denn im Handheldableger gibt es leider nicht so viele davon. Auch ein Multiplayermodus, der in den letzten beiden Teilen auf der PS3 gut gelungen war, fehlt hier komplett. Das hätte die acht Stunden Solospielzeit noch um einige Stunden verlängerrn können. Das wäre ein Punkt, den man in einem weiteren Handheldableger eventuell aufgreifen könnte.
FAZIT
Insgesamt ist Uncharted: Golden Abyss trotz der kleinen Mängeln ein wirklich sehr gutes Spiel, das die Vita bereits jetzt glühen lässt. Einen Multiplayer, eine noch bessere Story und weniger aufgesetzte Funktionen würden das Spiel auf das Level der PS3 Versionen bringen. Doch ein Ableger ist eben ein Ableger und kein Original. Deswegen ist es nicht schlimm und man kann darüber hinweg sehen.