NewsFar Cry 3 Review - Comeback der Insel mehr als geglückt!

Far Cry 3 Review – Comeback der Insel mehr als geglückt!



Das erste was den meisten bei Shooter einfällt? Call of Duty und Battlefield, vielleicht nach kurzer Zeit noch Medal of Honor. Das sind die drei größten Militärshooter, die das Genre und in vielerlei Hinsicht auch die gesamten Konsolen beherrschen. Mittlerweile beschweren sich aber viele darüber, dass man hier doch jedes Jahr das gleiche sieht und trotzdem den Vollpreis bezahlen muss. Daher war es nicht überraschend, dass nach der Ankündigung von Far Cry 3 großes Interesse am dritten Teil der Reihe entstand. Denn bereits die ersten Informationen ließen erahnen, dass hier etwas gänzlich anderes kommt.  Doch schnell erinnerten sich viele daran, dass es bei Far Cry 2 vor vier Jahren genauso vielversprechend war. Am Ende enttäuschte der Afrikashooter aber fast auf ganzer Linie. Warum Far Cry 3 dieses Problem allerdings nicht hat und damit zu den besten Shootern der letzten Jahre gehört klären wir im Test.

Sieben Freunde – Eine Insel

Protagonist Jason ist mit seinen beiden Brüdern und vier Freunden auf den Rook Islands um Party zu machen und einfach Spaß zu haben. Feiern und ihre Freizeit mit Jet-Ski fahren oder Fallschirmspringen genießen, genau das wollten sie. Doch eben letzteres wird ihnen zum Verhängnis. Denn ohne einen Gedanken daran zu verschwenden wo man denn nach dem Sprung überhaupt landen würde, verlassen sie ihren Flieger. Und genau danach endet das Intro, denn jemand nimmt das Handy weg und wir sehen zum ersten Mal wo wir denn überhaupt sind. Eingesperrt in einem Käfig. Und der Kerl, der da gerade mit uns redet ist uns Spielern bereits aus zahlreichen Videos bekannt. Vaas.

Jason und seine Freunde

Schnell wird klar, dass wir mitten in seinem Reich gelandet sind und von den Piraten gefangen genommen worden. Vaas macht uns ganz deutlich, was er davon hält, dass wir auf seiner Insel Urlaub gemacht haben. Bereits nach wenigen Sätzen steht fest, hier haben wir es nicht mit einem normalen Mann zutun.

Einen ruhigen Moment genutzt, hat unser Bruder Grant die einzige Wache überwältigt und wir können entkommen. Wir schleichen uns durch Vaas Lager nehmen uns unsere Ausrüstung zurück und kommen am Rand des Lagers an. Zum ersten Mal kommt eine gewisse Erleichterung auf, denn es scheint, als seien wir entkommen. Kaum einen Augenblick später fällt ein Schuss und Grant fällt zu Boden. Hinter uns hören wir eine Stimme und drehen uns um. Vaas lacht nur und gibt uns 30 Sekunden um zu entkommen.

Der Kampf gegen den Wahnsinn

Die Story ist eine der größten Stärken von Far Cry 3. Wenn man sich vor Augen führt, wie die durchschnittliche Handlung eines Ego-Shooters aussieht, bekommt man bei Far Cry 3 einen ganz anderen Level geboten. Wir sehen mit Jason Brody einen Protagonisten, der sich im Laufe des Spiels verwandelt. Zu Beginn einzig und allein angetrieben durch den Wunsch zusammen mit seinen Freunden und besonders seinem kleinen Bruder von der Insel zu entkommen, wandelt sich Jasons Weg immer mehr zu einem Rachefeldzug gegen Vaas und Hoyt Volker, der anderen großen Gegner im Spiel.

Vaas Montenegro – Einer der besten Antagonisten

Jede Begegnung mit Vaas ist ein Highlight im Spiel. Denn sein Auftreten und seine Worte zeigen in jeder Sekunden den Wahnsinn der in ihm steckt. Die Frage ob er uns schon mal gesagt hat, was Wahnsinn ist brennt sich quasi in unseren Kopf. Und während er uns sagt, was Wahnsinn denn eigentlich ist, wird immer klarer, was er nun vor hat. Er will uns an einem Stein gefesselt in eine Cenote werfen.

Doch der Wahnsinn findet nicht nur in Person von Vaas statt, denn je länger das Spiel dauert, desto stärker stellt sich das Gefühl ein, man würde selber immer verrückter werden. Der Aufenthalt auf der Insel und die Suche nach seinen Freunden hat Jason nicht nur äußerlich verändert, sondern auch seinen Charakter. Wir hatten das Gefühl, je länger man spielt, desto stärker ähnelt Jason Vaas.

Das scheint aber nicht nur uns zu betreffen, denn jeden Charakter den wir treffen scheint die Insel in gewisser Weise verändert zu haben. Egal ob Buck, der sich passend zum Namen einen großen Hirsch(Buck) auf die Brust tätowiert hat, Dr. Earnhardt, der die Pilze der Insel in deutlich zu hohen Dosen konsumiert oder Dennis. Die Insel geht an keinem spurlos vorbei.

Far Cry 3 – Vaas

Neben den Hauptmissionen, die die Handlung weiter vorantreiben, kann man auch eine Vorgeschichte in drei Teilen erleben. Die zeigt, was vor dem Fallschirmsprung auf der Insel passierte und was Jason und seine Freunde erlebt haben. Nach dem Ende der Story sind die Prequels aber nicht mehr spielbar und daher sollte man sie zu Beginn des Spiels absolvieren.

Rook Islands – Viel zu entdecken

Schauplatz des gesamten Spiels sind die Rook Islands, eine Inselgruppe im Sudpazifik. Im Einzelspieler erkundet ihr insgesamt zwei Inseln. Die nördlichere und erste Insel steht unter der Kontrolle von Vaas und seinen Piraten, die südliche Insel steht unter dem Kommando von Hoyt Volker und seinen Söldnern.

Die Welt von Far Cry 3 ist sehr belebt und an fast jeder Ecke gibt es etwas zu erkunden. Alleine die Tierwelt bietet einen sehr große Vielfalt. Von Hirschen, Ziegen und Hausschweinen über  Tiger, Leoparden und Bären. Alleine das ist einer der größten Fortschritte zum Vorgänger, wo zwar ab und zu ein Zebra durch die Steppe lief, im Endeffekt aber keine große Bedeutung hatte. In Far Cry 3 kann man alle Tiere jagen, häuten und zu neuer Ausrüstung weiterverarbeiten.

Gameplay – Wie funktioniert der Insel Shooter?

Im Grunde her bleibt Far Cry 3 ein Shooter und funktioniert wie ein Spiel im Genre halt funktioniert. Hinzu kommen aber viele Dinge, die das Spiel erst zu dem machen was es ist.

Allem voran die so genannten Fähigkeiten. Jason kann mit Hilfe von Dennis und später auch Citra zahlreiche neue Fähigkeiten erlernen, die in drei Talentbäume aufgeteilt sind. Die Spinne, der Hai und der Kranich. Für jede der insgesamt 54 Fähigkeiten bekommen wir ein neues Tattoo in unseren linken Unterarm. Das zeigt, wie weit wir auf dem Pfad des Kriegers fortgeschritten sind.
Wir erlernen neue Takedowns, Kettentakedowns, bekommen die doppelte Zahl an Tierhäuten oder erhalten neue Gesundheitsfelder. Je nachdem welchen Spielstil man verfolgt, sollte man die ersten Fähigkeitspunkte in Fähigkeiten investieren. Für den lautlosen Killer empfiehlt sich Takedowns zu erweiter und zu erlernen. Wer gerne forsch und aggressiv an Gegner herantritt sollte seine Gesundheitsfelder erweitern.

Far Cry 3 – Unsere Machete

Je weiter man im Spiel kommt, desto mehr Fähigkeiten erlangt man und kann so verschiedene Möglichkeiten ausschöpfen.

Wer sich an den Vorgänger erinnert, der wird mit Zahnschmerzen an die ewig langen Autofahrten und nach Sekunden wiederbesetzten Außenposten denken. An so etwas braucht man bei Far Cry 3 keinen Gedanken verschwenden. Es gibt zwar immer noch Außenposten, die müssen allerdings nur einmal eingenommen werden und stehen danach unter der Kontrolle der Rakyat. Ewig lang mit dem Auto zu fahren kann man zwar immer noch, muss man aber nicht. An jedem eroberten Außenposten steht eine Schnellreisestation zur Verfügung, die euch in Sekunden und ohne große Ladezeiten quer über beide Inseln bringt.

Neben den Außenposten sind die Funktürme die wichtigsten Orte auf den Inseln. Denn die sind mit den Aussichtspunkten von Assassins Creed vergleichbar und funktionieren auf dieselbe Weise. Allerdings enthüllt jeder Funkturm einen deutlich größeren Bereich auf der Karte und insgesamt gibt es 18 Türme. Jeder muss erklommen werden, was angesichts des Alters und des Zustands jener nicht immer einfach ist. Anders als bei Assassins Creed muss man sich aber bei jedem Punkt erst einmal orientieren, da jeder Funkturm einen anderen Weg erfordert.

Das schon angesprochene Jagdsystem ist zumindest in der ersten Storyhälfte eine ganz wichtige Angelegenheit. Denn wer das Spiel anfängt wird relativ schnell feststellen, dass man nur eine Waffe, wenige Beute und kaum Spritzen tragen kann. Um das zu ändern gilt es Waffengürtel, Beuterucksack und Spritzentasche zu erweitern. Und das geht einzig und allein durch das Jagen verschiedener Tiere. Wildschweine, Zeigen, Hausschweine, aber auch Felle von Tigern oder Bären werden für die besten Ausrüstungen benötigt. Hier hat man stets das Gefühl, das Jagen macht auch Sinn und bringt mich im Spiel weiter voran.

Far Cry 3 – Der Leopard hat Hunger

Für die beste Form ist in fast allen Fällen die Haut oder das Fell eines der seltenen Tiere nötig. Die findet man nur über die „Pfad des Jägers“ Aufgaben, die man an den Außenposten beginnen kann. Man muss dann den schwarzen Panther oder den menschenfressenden Hai Jagen und häuten, um die Aufgabe zu erfüllen und die beste Ausrüstung herzustellen.

Passend zum Jagen gibt es die unterschiedlichsten Waffen zu kaufen. Besonders mit dem Bogen macht das Jagen viel Spaß. Aber auch gegen die menschlichen Gegner kann der lautlose Bogen sehr hilfreich sein. Zumal man keine Pfeile verliert, denn die kann man von den Gegner wieder einsammeln. Für den Bogen kann man außerdem Spreng- und Brandpfeile herstellen, um dazu aber auch noch genug normale Pfeile bei sich tragen zu können bedarf es aber einen größeren Pfeilköcher. Und klar, den bekommt man nur über das Jagen von Tieren.

Wobei kaufen hier das falsche Wort ist, denn wirklich Geld muss man in neue Waffen eigentlich nie investieren. Denn für eroberte Funktürme werden immer neue Waffen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Hinzu kommt, dass durch die Türme auch sämtliche Schatztruhen auf der Karte angezeigt werden. Und von denen gibt es so viel, dass man fast an jeder Ecke an eine trifft und neues Geld und Beute bekommt. Damit kommt man während des gesamten Spiels nie in Geldnot, da man einzig und allein in Waffenerweiterungen wie Schalldämpfern oder Visieren investieren muss.

Freiheit im Spiel – Stealth oder Action

Sowohl die Hauptmissionen, als auch sämtliche Nebenmissionen lassen sich auf unterschiedlichen Wegen lösen.

Am deutlichsten wird das an den Außenposten. Will ich leise und unentdeckt vorgehen oder möchte ich die direkte Konfrontation suchen? Letzteres hätte die unangenehme Folge, dass Verstärkung gerufen wird und man es noch mit einer ganzen Zahl an weiteren Gegner zu tun hat.

Far Cry 3 – Protagonist Jason Brody

Der leise Weg ist meist einfacher. Mit der Kamera kann man alle Gegner im Camp markieren und sieht nun immer genau wo sie sich bewegen. Anschließend kann man jeden einzeln ausschalten, den Alarm deaktivieren und einen Gegner nach dem anderen erledigen.

Alternativ sollte man nach Tierkäfigen Ausschau halten. Viele Außenposten halten Tiger, Leoparden oder Bären gefangen. Ein gezielter Schuss auf den Käfig und man kann sich aus der Entfernung in Ruhe anschauen, wie das Raubtier einen Piraten nach dem anderen tötet und man den Außenposten ganz ohne einen Kill eingenommen hat. Als Zugabe bedarf es dann meist auch nur noch eines Schusses um das Tier zu erledigen und man damit eines der sonst doch schwer zu erhaltenen Felle ergattern kann. Hervorragend! Diese Möglichkeiten hat man auch bei den meisten Storymissionen.

Grafik, Sound – Technik auf höchstem Level

Technisch bewegt sich Far Cry 3 auf einem sehr hohen Niveau. Die Insel macht grafisch einen derart guten Eindruck, wie man es auf der Playstation 3 sehr selten erlebt hat. Alleine die Weitsicht ist atemberaubend und zeigt seine Stärken besonders, wenn man auf den Funktürmen steht. Steht man bei Sonnenaufgang dort, sitzt man nicht zu selten mit offenem Mund vor dem Fernseher, denn selten war ein Sonnenaufgang in Spielen so beeindruckend, wenn die Sonne sich über dem Horizont und dem Meer erhebt. Ebenso gelungen ist der dynamische Tag- und Nachtwechsel. Anders als noch bei Assassins Creed ändert sich die Tageszeit aber nicht bei Missionensbeginn, was deutlich zur Atmosphäre beiträgt und nicht unschön im Spiel auffällt. Selten wechselt auch das Wetter und es ziehen Gewitter auf. Das liegt aber wohl eher daran, dass es auf solchen Inseln von Natur aus seltener regnet.

Der Soundtrack ist ebenfalls hochwertig. Ein Indikator ist, dass alte Lieder sich nach einem Auftritt in Far Cry 3 erstmals großer Beliebtheit erfreuen können.

Far Cry 3 – Zurück auf der Insel

Ein Sonderlob verdient Ubisoft sich für die deutsche Synchronisation. Allem voran brilliert Simon Jäger, der Vaas seine deutsche Stimme verleiht. Und dabei gelingt ihm das, was nur den wenigsten deutschen Synchronsprechern gelingt. Vaas klingt aus unserer Sicht auf Deutsch besser, als im Original. Wahnsinn durch und durch ist das, was Jäger durch Vaas verkörpert. Dass deutsche Fans die Stimme von Vaas so passend für den Wahnsinn im Charakter ist kann auch einen weiteren und einfachen Grund haben.
Simon Jäger spricht auch Heath Ledger als Joker in The Dark Knight. Bereits da war die Vertonung des verrückten Jokers so gut, dass man nicht überrascht ist, dass es ähnlich gut bei Vaas funktioniert.

Multiplayer – Koop und die Klassiker

Erstmals in der Geschichte der Reihe gibt es einen Koop-Modus für insgesamt vier Spieler. Die erleben auf einer weiteren Insel der Rook Islands zu viert ihr Abenteuer und versuchen von der Insel zu entkommen. Zeitlich liegt das Abenteuer kurz bevor Jason und seine Freunde auf die Inselgruppe kommen.

Der Koop-Modus ist dabei deutlich stärker auf Action fokussiert und erzählt eine lineare Story. Die ist zudem nicht derart spannend und gut erzählt, wie die aus dem Singleplayer, macht aber dennoch einen soliden Eindruck. Gelegentliche Minispiele lockern den kooperativen Modus auf und bieten etwas Abwechslung. Die Sprüche der Protagonisten sind auf die Dauer etwas nervig und wirken aufgesetzt. Wer die Missionen schon abgeschlossen hat und wer sie mochte darf sich auf weitere ps3-exklusive Koop-Missionen freuen.

Far Cry 3 – Koop-Modus

Aber natürlich ist auch der kompetitive Mehrspieler einer der wichtigsten Teile des Spiels. In aus verschiedenen Shootern bekannten Modi könnt ihr euch mit anderen Spielern messen. Dabei setzt der Far Cry 3 Mehrspieler verstärkt auf Teamaktionen. Für die dadurch erhaltenen Punkte können Sonderkationen wie ein Psychogas, wodurch Feinde ihre Teamkollegen und Gegner nicht mehr unterscheiden können.

Wer Zeit und Lust hat kann mit dem Map-Editor seine ganz eigenen Karten für den Multiplayer erstellen. Das ist denkbar einfach und jeder kann dadurch seine eigenen Vorlieben in die Karte einfließen lassen. Die Funktionen wurden seit dem Vorgänger noch weiter ausgebaut und es macht noch mehr Spaß seine eigenen Maps zu kreieren. Aber erst das Gefecht mit Freunden auf den Karten macht dann das ganz besondere am Editor aus.

Sind eure Karten besonders beliebt und besonders gut, kann es sogar sein, dass die Entwickler es in den offiziellen Map-Pool übernehmen. Angesichts der steigenden Zahl an Map DLC in anderen Spielen eine sehr positive Entwicklung. Denn hier kann die Community ohne großen Aufwand tolle neue Karten entwickeln, ohne dass jemand dafür bezahlen muss.

Far Cry 3 – Macht fast alles richtig!

Die Erwartungen an Far Cry 3 waren sehr hoch. Das waren sie beim Vorgänger auch und das Ende ist den meisten bekannt. Doch hier macht Ubisoft nahezu alles richtig. Eine packende Geschichte, die zu den besten des Jahres gehört, auch über das Genre hinaus. Eine sehr belebte offene Spielwelt, die optisch zu dem Besten auf den Konsolen gehört, ein durchdachtes Jagdsystem und zahlreiche Nebentätigkeiten.

Ubisoft hat auf die Fans gehört und alles korrigiert, was beim Vorgänger so kritisiert wurde. Damit gehört Far Cry 3 zu den besten Spielen 2012 und konnte die Erwartungen voll erfüllen.

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