Nicht nur Serien sondern auch Videospiele treten inzwischen in Form von einzelnen Episoden auf. Doch bringt das eigentlich Vorteile mit sich? Oder wird der Spieler hierbei lediglich abgezockt? Eine äußerst interessante Ausgangssituation, die wir auf den Grund gehen wollen.
Die treibende Kraft beim Episoden-Trend ist zweifellos Telltale Games, die für die Entwicklung von verschiedenen Videospielen wie beispielsweise „The Walking Dead“ , „Game of Thrones“ oder „Tales from the Borderlands“ verantwortlich sind. Der Spieler erhält bei diesen genannten Beispielen keineswegs von Anfang an das Komplettpaket, stattdessen werden erst nach und nach einzelne Abschnitte veröffentlicht, die natürlich alle separat erworben werden müssen. Zwar steht hierbei ein Season-Pass zur Verfügung, mit dessen Hilfe man einen kleinen Kostenvorteil erhalten kann, dennoch muss abseits dieser Variante mehrfach in den Geldbeutel gegriffen werden, um einen Zugang zur gesamten Handlung zu erhalten. Hinzu kommt eine gewisse Zeitspanne zwischen den einzelnen Episoden, sodass der Interessent für eine Fortsetzung der Geschichte beispielsweise auch mal drei Monate warten muss.
Aus dieser Perspektive betrachtet, klingt das zunächst negativ, doch gehen wir weiter ins Detail. Denn tatsächlich kommen bei diesem Trend keine höheren Durchschnittskosten auf den Spieler zu. Nehmen wir an, wir hätten einen Titel bestehend aus fünf Episoden. Jede dieser Episoden kosten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 9,99 Euro, sodass alle zusammen 49,95 Euro kosten würden. Und genau diese Summe ist in Anbetracht der normalen Preise stellenweise sogar günstiger als ein Titel, der sofort als Komplettpaket erscheint, wie zum Beispiel „The Division“. Zusammenfassend kann man also sagen, dass man beim Thema der Unkosten keine Miese macht. Als Folge dessen behaupten wir einfach, hierbei schneidet diese Art von Spielen nicht schlechter ab als andere.
Nun gibt es da allerdings noch diesen Leerlauf zwischen den einzelnen Episoden und genau dieser Aspekt entscheidet wohl, ob man ein Fan von diesem Trend ist oder ihn einfach nur hasst. Um wieder auf Telltale Games zurückzukommen, zwischen der ersten und zweiten Episode von „Tales from the Borderlands“ lagen satte vier Monate. Eine äußerst lange Zeit, in der man schnell den Bezug zur Geschichte verlieren kann, wodurch natürlich auch der Zusammenhang flöten gehen könnte. Dass das im gleichen Sinne besser funktionieren kann, zeigten die selben Entwickler mit „The Walking Dead“, dessen Episoden in einem Rhythmus von einem Monat in den Handel gelangten. An dieser Stelle muss natürlich jeder selbst wissen, ob auch dieser Zeitraum noch zu lang ist oder halt akzeptabel. Fakt ist jedoch, Spiele in Form von einzelnen Episoden werden immer eine gewisse Unterbrechung haben, ansonsten würde diese Art der Veröffentlichung gar nicht existieren.
Stellt sich nun aber die Frage, warum halten Entwickler an diesem Prinzip fest? Sie verdienen langfristig nicht mehr Geld und scheinen auch nur einen begrenzten Pool an Interessenten anzusprechen, da einige ihren Kuchen gleich vollständig haben wollen (natürlich bildlich gesprochen). Ein ausschlaggebender Punkt ist sicherlich die Vorfreude, die dank diesem Modell bei den Spielern entsteht. Wie bei einer spannenden TV-Serie fiebert man sehnsüchtig auf den Start einer neuen Episode oder Staffeln hin und freut sich dann umso mehr, wenn es endlich losgeht. Zwar ist es heutzutage durchaus möglich, seine aktuelle Lieblingsserie am Stück zu schauen, doch im Endeffekt hat man sich dann nur einen kurzen Zeitraum damit beschäftigt und vergisst sein Erlebnis langfristig gesehen recht schnell. So könnte es also bei weitem interessanter und vor allem unterhaltsamer sein, wenn man sich über einen längeren Zeitraum mit einer TV-Serie beschäftigt. Und genau dieses Prinzip greift auch bei den Videospielen mit Episoden. Es wird eine auf lange Sicht entstehende Bindung erzeugt, allerdings eine zweifellos gute Bindung.
Hinzu gesellt sich ein weiterer Punkt. Dank den Pausen zwischen den einzelnen Episoden, die natürlich auch für die Entwicklung der neuen Inhalte genutzt werden, sind die Verantwortlichen darüber hinaus in der Lage, Feedback durch die Community zu sammeln und diese Eindrücke effektiv zu berücksichtigen und natürlich auch umzusetzen. Quasi haben wir als Spieler die Möglichkeit, aktiv an der Entwicklung teilzunehmen. Natürlich sind wir nicht in der Position, dass komplette Grundgerüst zu ändern, aber wenn wir das wirklich wollen würden, dann wäre der entsprechende Titel sowieso nichts für uns.
Des Weiteren sollte man auch nicht vergessen, dass kleinere Entwicklungsstudios hierdurch effizienter arbeiten können. Besonders durch einen Season-Pass ist die finanzielle Abdeckung bereits gegeben und das Risiko, zum Ende hin kein Geld mehr zur Verfügung zu haben, wird deutlich minimiert. Ob das nun jeden Spieler interessiert, sei dahingestellt. Jedoch, ohne Entwickler würde es keine Spiele geben. Das sollte man berücksichtigen!
Also sollten künftig alle Videospiele in Episodenform auf den Markt kommen? Nein, bitte nicht! Der Gedanke, dass Activision die kommenden Call of Duty Ableger nur noch stückchenweise veröffentlicht, würde nicht nur den Zorn der Spieler erregen, sondern auch das ganze Spiel an sich zerstören. Auch die Vorstellung, GTA würde fortan nicht von Beginn an vollständig zur Verfügung stehen, wäre furchtbar. Das würde den Open-World-Charme zunichtemachen. Das gesamte Modell ist im zugrunde sehr an das Genre gebunden. Bei beispielsweise Rennspielen oder Action-Titeln macht es wenig Sinn, doch bei einem Adventure kann es als erzählerisches Werkzeug dienen und somit für mehr Spannung sorgen.
Zusammenfassend wagen wir zu behaupten, dass die Episodenform aktuell ein wichtiges und auch spannendes Element der Entwicklung im Gaming darstellt. Aber es gibt natürlich Vor- und Nachteile. Manche mögen diese Inhalt-Häppchen nicht, andere wiederum sind der Auffassung, dass erst hierdurch eine Geschichte richtig zur Geltung kommt. Doch wie es in der Videospielindustrie üblich ist, findet keiner Gefallen an alles. Spieler mögen das eine Genre, hassen dafür aber ein anderes. Es wird etwas favorisiert und irgendetwas anderes erst gar nicht ausprobiert, auch wenn es gut sein könnte. Alles in allem bleibt es jedem selbst überlassen, ob er ein Fan von diesem Episoden-Trend ist oder nicht. Doch wir hoffen, wir konnten verdeutlichen, dass dieses Modell keineswegs eine Geldabzocke ist.
https://youtu.be/UcspHzLTvSE
Auch hier die Regel für einige Spiele passt es für andere nicht
Finde ich okay. Wurde bis jetzt nicht enttäuscht. TWD Staffel 1 und 2, Resident Evil Revalation 2, Life is Strange ❤ Na mal schauen wie Final Fantasy 7 wird.
Abzocke!
Auch ja
Hattet ihr zu diesem Thema nicht erst eine Umfrage gestartet?
Ich hab minecraft story mode bei release gekauft eine fünf teilige reihe natürlich von teltal games und das ist schon einige monate her und der letzte abschnitt bist bis heute nicht draußen zudem hab ich 35€ gezahlt und im psn kostet jeder teil 6€ also 30 insgesamt was für ne Abzocke…
Na beides, kommt immer auf den Preis und das Spiel an, bei einigen kommt das schon gut rüber und der Preis stimmt und bei anderen passt garnicht. Ein gutes Spiel in Serienform kann durchaus seinen Reiz haben und ähnlich wie TV-Serien Spannung und Erwartungen aufbauen.
Ganz ehrlich? Ich kann warten, bis alle Episoden erschienen sind und lade mir dann das Gesamtpaket. Ich seh es jetzt nicht wirklich ein, für jede Episode einzeln zu zahlen, was mich dann auch noch teurer kommt. Ich empfinde das ganze heutzutage schon als Abzocke. 5×15€ oder 1×30€ und alles auf einmal ist ein gewaltiger Unterschied.
Ich würde das Spiel und Zeitraum abhängig machen. So was wie final fantasy 7, sollte man gleich komplett durch spielen können. Weil sonst die geschichte unterbrochen wird. Bei so einem Spiel wäre es schade. Bei anderen Spielen ist es okay, man sollte aber nicht mehr als 70 Euro für die gesamten Episoden verlangen.
Ich bin ein Fan der Telltaleserie und finde es nicht schlimm mal etwas warten zu müssen . Twd so wie Game of Thrones haben mich jedesmal mitgerissen. Klar es kann nerven zu warten, aber es hat sich bis jetzt immer gelohnt! Deswegen ein dickes Daumen hoch für die Episodengames!
Also ich hab alle Episoden Spiele gespielt und sage top. Klar musste ich manchmal warten aber durch den season Pass waren die Spiele immer sehr günstig. Das teuerste war glaub ich 13 Euro (PS store) Und für den Preis ein gutes Spiel ist echt kaum zu bekommen.
Habe Walking Dead gespielt und fande es auch preislich ok aber Life is Strange hat mich richtig vom Hocker gerissen. Auch den Preis fand ich bei beiden absolut Ok, Gerade beí Life ist Strange ist das Preis Leistungsverhältnis absolut OK da man es einfach mehrmals Spielen muss wenn einem das Fieber gepackt hat!
Walking dead war schon nicht schlecht…fand aber nur die erste season gut und die 2te naja
Gute Frage. Also habe ja bisher nur Walking Dead in dieser Form gespielt, und fand es eigentlich sehr gelungen
ein sehr interessantes Thema wie ich finde