NewsVorbesteller-Boni – Immer her mit dem gratis Müll

Vorbesteller-Boni – Immer her mit dem gratis Müll



Inzwischen ist es normal geworden. Wenn man ein Spiel noch vor der Veröffentlichung kauft, also vorbestellt, erhält man im Gegenzug einen Bonus. Dieser Bonus bringt im Endeffekt mehr Inhalt für das eigentliche Spiel und/oder liefert einen Vorteil. Doch wie spannend sind die Vorbesteller-Boni heutzutage überhaupt noch? Waren sie früher besser?

Far-Cry-Primal-D1-Bonus

Wenn man die Überschrift liest, glaubt man bereits unsere – oder in diesem Fall eher meine Meinung (Major Socke) – zu dieser Thematik zu wissen. Doch in Wahrheit handelt es sich hierbei um eine Hypothese, denn tatsächlich habe ich in der Vergangenheit selten entsprechende Boni in Anspruch genommen und mich seit längerem nicht mehr hiermit beschäftigt. Was man aber nebenbei so mitbekommen hat, erzeugte den Eindruck, dass heutzutage nichts brauchbares mehr dabei herauskommt, wenn man ein Spiel vorbestellt. Genau wegen dieser Vermutung ist dieser Sonderartikel entstanden. Sie lieferte einen Anreiz, sich im Detail mit dem Vorbesteller-Bonus zu beschäftigen.

Es ist mittlerweile etliche Jahre her. Damals war eine PlayStation 4 nicht mehr als ein Gerücht, eine Wunsch für die Zukunft. Mehr als real war aber der bevorstehende Release von „Borderlands 2“ und als großer Fan der Reihe wollte ich sofort loslegen und bestellte mir meine Version vor. Und so konnte ich die PS3-Fassung nicht nur pünktlich zur Markteinführung in den Händen halten, obendrauf gab es auch einen kleinen Bonus: Die Mitgliedschaft im Premium Club. Dank dieser erhielt man einige exklusive Waffen, einen goldenen Schlüssel und ein Relikt – also recht nützliche Dinge für das Gameplay. Etwas später folgte dann ein neuer Charakter und diesen bekamen die Mitglieder des Premium Clubs ebenfalls gratis. Alles in allem eine doch recht umfangreiche Portion an zusätzlichen Content, in dessen Besitz man kam, nur weil man das Spiel vorbestellt und im Endeffekt keine zusätzliche Summe an Geld gezahlt hat. Bei „Assassin’s Creed Brotherhood“ gab es damals jedoch nur einen zusätzlichen Charakter für den Multiplayer. Nichts wirklich Weltbewegendes und im direkten Vergleich zum abgedrehten Borderlands mehr als schwach.

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Kehren wir nun zurück in die Gegenwart und schauen uns beim Online-Händler Amazon an, mit welche Boni kommende Titel aufwarten. „Uncharted 4: A Thief’s End“ wird am 10. Mai auf den Markt kommen und wer bis zum 9. Mai vorbestellt, erhält drei Dinge: Multiplayer Outfit, Waffen-Skin für den Multiplayer und Naughty Dog Points, um weitere Multiplayer Inhalte freizuschalten. Also zwei kosmetische Gegenstände und ein bisschen Ingame-Währung, die allein sicherlich nicht ausreicht, um mehr Content zu erhalten. Auch wenn das Spiel sicherlich extrem gut wird, kann der Vorbestellerbonus jetzt nicht richtig überzeugen. Suchen wir also weiter. Am 23. August soll „Deus Ex: Mankind Divided“ in den Handel gelangen und würden wir hier eine Vorbestellung tätig, gibt es etwas mehr: Zusätzliche Ingame-Mission, verschiedene Packs, die zusätzliche Ausrüstung und optische Versionen der Standard-Ausrüstung liefern sowie abschließend einige Dinge, die inhaltlich zum Spiel passen, es aber nicht erweitern. Also Soundtrack, Artbook, Roman und Comic in je digitaler Form. Nun etwas Eigenwerbung: Hier gelangt ihr zur Preview von „Deus Ex: Mankind Divided“.

Wir haben nun also jeweils zwei verschiedene Boni betrachtet, von denen je einer interessant war und der andere dagegen eher unspektakulär. Natürlich sagen diese vier Beispiele insgesamt betrachtet recht wenig aus, aber wenn man etwas genauer forscht, stellt man letztendlich fest, bedeutsame Veränderungen gab es in den letzten Jahren nicht wirklich. Aber warum habe ich zuletzt dann immer weniger diese Möglichkeit genutzt? Das scheint wohl hauptsächlich daran zu liegen, dass die Videospiele heutzutage gehäuft unfertig veröffentlicht werden. Hier gibt es einen Bug, diese Trophäe wird einfach nicht verliehen, an einigen Stellen gibt es Grafikfehler… die Liste an anfänglichen Problemen kann stellenweise recht lang werden. So lang, dass es mir einfach nicht wert ist, ein noch unvollendetes Spiel zu kaufen. Daran kann selbst der Vorbesteller-Boni nichts ändern. Klar, es muss anfangs keineswegs alles perfekt sein, aber während sich beispielsweise Zusammenbrüche der Framerate verkraften lassen, ist es beinah eine Frechheit, wenn ein eigentlich eckiges Haus aufgrund von Fehlern rund dargestellt wird. Auch wenn das etwas unverhältnismäßig beschrieben wurde, ist hoffentlich verständlich, worauf wir hinaus wollen.

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Für Vorbesteller von LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht

Auch wenn man über diese Thematik viel diskutieren kann, sollten wir den Fokus wieder auf den Vorbesteller-Bonus lenken. Nachdem wir in unserer Recherche feststellen konnten, dass sich quantitativ nicht viel verändert hat, wollen wir nun auf den eigentlichen Stellenwert eingehen. Damit wir hier nicht nur spekulieren, haben wir in Zuge dessen eine Umfrage durchgeführt. Eine Umfrage, die wir in verschiedenen Gamer-Communitys durchgeführt habe, ohne PS4Info wörtlich zu nennen. Dabei kam stets ein ähnliches Ergebnis heraus. Knapp 5% aller Befragten gaben an, dass sie ein Spiel gezielt vorbestellen, um den Bonus zu bekommen. Etwa doppelt so viele und damit immer noch recht wenige vertreten die Position, dass ihnen dieser zusätzliche Inhalt total egal sei und sie lediglich vorbestellen, damit man pünktlich zur Veröffentlichung loslegen könne. Eigentlich hätten wir bei dieser Antwortmöglichkeit die größte Zustimmung erwartet. Stattdessen bezeichnet die Hälfte aller Teilnehmer den Vorbesteller-Bonus als totalen Dreck und ca. ein Drittel finden es ganz nett, etwas zusätzlich zu erhalten. Zusammenfassend können wir die Ergebnisse so interpretieren, dass jeder zweite die Boni lächerlich findet und demnach wohl auch auf diese verzichten könnte. Doch ist das tatsächlich so?

Hin und wieder kommt es vor, dass es einige Probleme gibt und der versprochene Content für Vorbesteller nicht pünktlich zum Release zur Verfügung steht. Genau dann müssen sich die Verantwortlichen enormer Kritik stellen, was auch gerechtfertigt ist. Immerhin wird etwas versprochen und kann dann nicht eingehalten werden. Doch beschäftigt man sich ein wenig mit den Reaktionen der Spieler wird schnell deutlich, dass viele in den sozialen Netzwerken Kommentare posten, in denen ihre Wut spürbar wird und die häufig auch sehr beleidigend sein können. Aber warum treten derartige Äußerungen so gehäuft auf, wenn eigentlich jeder zweite nicht viel von den Vorbesteller-Boni hält? Scheinbar möchten doch nicht so viele Spieler darauf verzichten, was uns ein neues Ergebnis der Umfrage zusammenstellen lässt. Prozentual betrachtet sind die meisten Spieler mit den Inhalten nicht zufrieden, wollen diese aber trotzdem gern haben, sofern die Möglichkeit dazu besteht.

Das macht es nicht gerade leichter, abschließend auf die in der Überschrift gestellte Vermutung Bezug zu nehmen. Ist ein Vorbesteller-Bonus nun totaler Dreck? Je mehr wir uns hiermit beschäftigen, desto schwieriger fällt es uns, eine passende Antwort zu finden. Dennoch wagen wir zu behaupten, dass es auf den Titel ankommt, wie gut der Bonus im Endeffekt ist. Während manche das Spiel spürbar bereichern können, hätte man auf andere sehr gut auch verzichten können. Und so muss wohl jeder selbst entscheiden, ob man die Angebote nützlich und unter dem Strich auch gut findet.

Overwatch 2016 PS4
Vorbesteller erhalten früheren Zugang zur Beta.

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