Endlich verabschiedet sich die „Call of Duty“-Reihe vom futuristischen Setting, das bereits mehrfach von den Spieler kritisiert wurde, und kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Es heißt also wieder: Zweiter Weltkrieg. Auch wenn dieser Schritt erfreulich ist, hat man Potenzial verschenkt.
In den letzten Wochen gab es gleich mehrere Gerüchte und Leaks, die auf ein „Call of Duty WWII“ hindeuteten. In Kombination mit Bildmaterial war eindeutig zu erkennen, dass es in den Zweiten Weltkrieg gehen wird. So wirklich offiziell war zum damaligen Zeitpunkt allerdings nichts. Das änderte sich erst am 21. April, wo Activision und Sledgehammer Games die Entwicklung offiziell machten. Wenige Tage später – am 26. April – folgte dann die Enthüllung im Rahmen eines Livestreams. Soweit so gut. Es ist schön zu sehen, dass es endlich wieder in die Vergangenheit geht und dass man sich die Kritik der Community zu Herzen genommen hat. Nichtsdestotrotz waren wir von den ersten Informationen dann doch etwas enttäuscht. Aufbauend auf den Details, die bereits bekannt sind, haben die Verantwortlichen etwas Potenzial verschenkt – zumindest unserer Meinung nach.
Nie zufrieden?
Ja, wir müssen zugeben, dass wir in den letzten Jahren nicht sonderlich gut auf „Call of Duty“ zu sprechen war. Soll nicht heißen, dass die beliebte Reihe ein totaler Reinfall ist. Ganz im Gegenteil. Die eher positiven Bewertungen sind zweifellos berechtigt. Dennoch waren wir nie wirklich zufrieden, mit der letzten Entwicklung der einzelnen Shooter-Ableger. Und ja, sicherlich hat diese Einstellung auch einen Einfluss auf diesen Artikel. Aber er ist nun einmal auch subjektiv. Schlimm finden wir das jedoch nicht. Schließlich wollen wir keine Meinung vorschreiben, sondern lediglich zu Diskussionen anregen. Kommen wir nun aber zum eigentlichen Punkt. Warum hat „Call of Duty WWII“ bislang Potenzial verschenkt?
Im Zeitraum zwischen der offiziellen Ankündigung und Enthüllung haben wir viel diskutiert sowie zahlreiche Wünsche, Hoffnungen etc. zusammengetragen. Dass es wieder in den Zweiten Weltkrieg geht, finden wir super. Allerdings ist das auch nichts grundlegendes Neues, weshalb wir uns auch spürbare Neuerungen wünschen. Wenn man sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt, wird offensichtlich, dass die Entwickler tatsächlich neuen Schwung einfließen lassen. So setzt man beispielsweise im Multiplayer auf einen total neuen Spielmodus, der scheinbar auf asynchronen Karten gespielt wird und somit unterschiedliche Taktiken voraussetzt. Zudem scheint man sich von der selbst erneuernde Gesundheit verabschiedet zu haben. Sie füllt sich also nicht mehr von allein auf. Und dann gibt es wohl einen sozialen Bereich, wo sich die Spieler treffen können. Aktuell haben wir aber keine Ahnung, was die Entwickler hier vorhaben. Nähere Details zum Mehrspieler-Part von „Call of Duty WWII“ gibt es sowieso erst auf der E3 2017, die Mitte Juni in Los Angeles stattfindet.
Stichwort: Kampagne
Enttäuscht sind wir eher vom Singleplayer. Allem Anschein nach nimmt man das „Zurück zu den Wurzeln“ etwas zu ernst. Wie in vielen anderen Titeln landen wir am D-Day, sehen wie dort zahlreiche Kameraden sterben, kämpfen uns dann in Richtung Berlin vor und gewinnen den Zweiten Weltkrieg. Im Zuge der Ankündigung hat man bestätigt, dass man sich mit seinem Trupp einen Weg durch das besetzte Frankreich, Belgien, über den Rhein bis nach Deutschland kämpft. Einen derartigen Ablauf kennt man aus „Call of Duty“, „Call of Duty 2“ und auch aus „Medal of Honor“. Klar, diese Beispiele sind schon etliche Jahre alt. Dennoch hätte Activision die Chance ruhig nutzen können, etwas total Neues zu wagen.
Wie wäre es, wenn man mal einen deutschen Soldaten spielen würde? Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass man doch keinen bösen Nazi spielen kann. Da ist zweifellos etwas dran, aber es geht hier ja nicht um eine Ideologie. Vielmehr ist der Gedanken dahinter entscheidend – also bereits bekannte Abläufe aus einer anderen Sicht zu erleben. Und stellt euch jetzt vor, „Call of Duty WWII“ endet mit einer Niederlage. Wir wissen ja, dass die Amerikaner gewonnen haben und würde man von der Realität abweichen, würde sich das irgendwie falsch anfühlen. Also verliert unser Protagonist letztendlich den Krieg. Dass wäre nicht nur revolutionär, es könnte auch einen hohen pädagogischen Wert haben. Wenn es die Entwickler nämlich schaffen würden zu verdeutlichen, dass Krieg keine wünschenswerte Sache ist, haben wir letztendlich doch eine schöne Botschaft.
Denkt an den Süden
Aber auch wenn man an der bewährten Formel festhält, hätte man doch neue Orte einbauen können. Anstatt dem bekannten D-Day könnte man beispielsweise die zweite Invasion in Südfrankreich thematisieren. Mit weit über 1.300 Ladungsbooten war diese Operation keineswegs klein und vor allem auch nicht unbedeutend. Die Entwickler hätten also die Befreiung darstellen können, die im Süden beginnt und sich quasi in Richtung Norden fortsetzte. Im direkten Vergleich zum bekannten West-Ost-Weg wäre das eine frische Abwechslung. Man hätte auch den amerikanischen Vorstoß in Österreich in den Mittelpunkt rücken können. Oder wie wäre es mit einem Soldaten der Sowjetischen Armee, der im Balkan unterwegs ist. Rumänien, Serbien, Bulgarien und so weiter. Es gibt viele potenzielle Handlungsorte, die in der Videospielgeschichte noch nie oder nur sehr selten in einem Zweiten Weltkriegsshooter behandelt wurden.
Vielleicht irren wir uns, aber möchte man als Spieler nicht stets etwas Neues entdecken? Warum sollte man sich ein Videospiel kaufen, das etwas bietet, was man bereits mehrfach erlebt hat? Es kann ruhig immer dieselbe Geschichte erzählt werden, aber dann bitte aus unterschiedlichen Betrachtungswinkel. Sicherlich ist es aufregend eine bestimmte Stadt zu erobern, es ist aber wohl genauso spannend dieselbe Stadt auch mal zu verteidigen. Vielfalt und Abwechslung sind in diesem Zusammenhang zwei entscheidende Begriffe.
Die falsche Seite im Fokus
Zusammenfassend kann man sagen, dass hier einiges möglich gewesen wäre. Man muss jedoch auch berücksichtigen, dass erneut der Multiplayer die Schlüsselposition in „Call of Duty WWII“ besitzen wird. Der Singleplayer ist nach wie vor wohl nur ein kleines Nebenfeature, das dank dem Setting sicherlich etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten wird. Dennoch bleibt der Mehrspieler-Part das Hauptelement, das somit auch die meiste Zuwendung von Seiten der Entwickler erhält. Wohl genau aus diesem Grund hat man sich bewusst für ein bekanntes und beliebtes Grundgerüst innerhalb der Kampagne entschieden. Also D-Day und dann Richtung Berlin.
Abschließend müssen wir zudem betonen, dass es für eine Bewertung von „Call of Duty WWII“ noch viel zu früh ist. Ein Großteil ist noch nicht einmal bekannt. Wie sieht der Multiplayer aus? Was ist komplett neu? Was passiert im Zombie-Modus? Viele Fragen sind längst nicht geklärt. Nichtsdestotrotz sieht der Titel bereits sehr interessant aus und ja, wir freuen uns schon auf den Release – auch wenn wir enttäuscht sind, dass man Potenzial verschenkt hat.
Offizielle Produktbeschreibung
Call of Duty® kehrt mit Call of Duty®: WWII ― einem atemberaubenden Erlebnis, das die Art, den Zweiten Weltkrieg zu erleben, in einer neuen Spielegeneration neu definiert ― zu seinen Wurzeln zurück. Die Spieler landen in der Normandie am D-Day und kämpfen an markanten Orten in ganz Europa im monumentalsten Krieg der Geschichte. Sie erleben dabei klassische Call of Duty-Kämpfe, echten Kameradschaftsgeist und die Härte des Krieges. Das Erlebnis des Zweiten Weltkriegs umfasst drei verschiedene Spielmodi: Kampagne, Mehrspieler und Koop!
DIE DEFINITIVE 2. WELTKRIEG-KAMPAGNE
Erleben Sie die Geschichte des unzerstörbaren Zusammenhalts gewöhnlicher Soldaten, die gemeinsam dafür kämpfen, die Freiheit in einer Welt am Rande der Tyrannei zu beschützen. Die Kampagne versetzt die Spieler mit beeindruckender Optik und einer neuen Call of Duty®-Geschichte an die Kriegsschauplätze der berühmten Schlachten des Zweiten Weltkriegs in Europa.
ADRENALINTREIBENDER KOOP-MODUS
Der Koop-Modus von Call of Duty: WWII bietet eine neue Storyline. Die Spieler können gemeinsam mit ihren Freunden dieses eigenständige Spielerlebnis voller unerwarteter und nervenaufreibender Momente erleben.
KLASSISCHER MEHRSPIELER
Der Mehrspieler-Modus von Call of Duty: WWII lässt die Spieler in traditionellen, schnellen Kämpfen an vielen der markantesten Orte des Zweiten Weltkriegs gegeneinander antreten. Sie werden außerdem die vielen Möglichkeiten zu schätzen wissen, mit ihren Freunden und der Call of Duty-Community zu interagieren. Der Mehrspieler-Modus kehrt zum ursprünglichen Call of Duty-Gameplay zurück. Die authentischen Waffen und die traditionelle „Feuern und Vorstürmen“-Action lassen Spieler an den unterschiedlichsten Orten im Zweiten Weltkrieg angesiedelte Karten erleben.
Ich habe mir nun einige Meinungen und vermeintliche Infos angehört bzw durchgelesen und finde das man durch die neuen Mechaniken (sofern die Infos stimmen) ein neues Spielgefühl aufkommen wird. Abgesehen davon glaub ich das man sich bewusst für den D-day hat weil generell das dass Ereignis ist was man mit Cod und dem 2 Weltkrieg in Verbindung bringt.
Cool wäre auch wen sich jedes der 3 Entwickler Teams ein setting wählen würde und wir somit mehr Abwechslung dieser jährlich erscheinenden spielserie erhalten würden. Damit könnte man dadurch vielleicht sogar den Support der ja bis dato nur für ein Jahr gegeben ist ausweiten können. Als Beispiel Infinity ward bringt ein Cod das in die Richtung von modern Warfare geht und der Saison Pass umfasst 2 Jahre wobei Activision hier wahrscheinlich eher doppelt kassieren würde im Form eines weiteren Saison Pass.