Seit einigen Tagen ist mit „Fortnite“ ein neuer Koop-Titel erhältlich, der auf den Survival-Aspekt setzt und mit einem Comic-Look überzeugen soll. Eigentlich hat Epic Games ein Free-2-Play-Konzept geplant, das allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt startet. Somit fallen aktuell einige Kosten an. Ob man dennoch zuschlagen oder lieber noch etwas warten sollten, verraten wir euch in dieser Review.
Klären wir zunächst worum es in „Fortnite“ überhaupt geht. Ein mysteriöser Sturm hat die Erde heimgesucht und 98% der Bevölkerung verschwinden lassen. Auch wenn es sich hierbei bereits eine grauenvolle Vorstellung handelt, stellt das keineswegs eine Grundlage für ein Videospiel dar. Und so dürfen sich die Spieler obendrein über einige Monster freuen, die selbstverständlich nicht freundlich sind. In gewohnter Weise liegt es also am Spieler selbst, die Welt zu retten. Und so arbeitet man sich durch zahlreiche Missionen, die auf ein grundlegendes Prinzip beruhen. Zunächst erkunden man die Umgebung, um das gesuchte Objekt zu finden. Dieses aktiviert man und muss es für eine bestimmte Zeit gegen unaufhörliche Wellen an Gegnern verteidigen.
Das klingt vielleicht etwas monoton und das ist es theoretisch auch. Allerdings haben die Entwickler von Epic Games eine interessante Komponente eingebaut. In der kleinen Open World jeder Mission können wir nämlich verschiedene Objekte wie beispielsweise Wände und Fallen frei nach Belieben errichten. Man baut sich also eine kleine Festung auf, bevor man es mit den Monstern aufnimmt. Die dafür notwendigen Ressourcen sammelt man überall in der Welt auf, indem man eifrig mit einer Spitzhacke auf sie draufhaut.
Bis auf einige Grundstrukturen kann man so ziemlich alles kurz und klein kloppen. Sogar komplette Häuser lassen sich abreißen. Dadurch entsteht eine riesige Freiheit. Zum einen kann man seine Verteidigungsanlage nach Belieben errichten und zum anderen kann man die Umgebung gegebenenfalls anpassen. Somit erhält das eigentlich monotone Grundprinzip eine fette Portion an Abwechslung spendiert.
Auch wenn „Fortnite“ eine Story besitzt, kommt diese bislang kaum zur Geltung. Als Spieler arbeitet man sich zwar gezielt durch die Hauptaufträge, die die Geschichte untermalen sollen, wirklich von Bedeutung ist die Angelegenheit aber nicht. Vielmehr haben wir den Fokus auf das Aufleveln einzelner Charaktere und Waffen gelegt – doch dazu später mehr. Im Großen und Ganzen ist diese banale Story aber nicht schlimm. Wer sich den Titel zulegt, möchte ohnehin eher Spaß mit seinen Freunden haben und nicht einem fesselnden Handlungsstrang folgen.
Early Access aber trotzdem fertig
Bevor wir genauer auf die Spielmechanik von „Fortnite“ eingehen, sollten wir vielleicht auf diese Sache mit der Early Access schauen, in der sich der Titel aktuell befindet. In den letzten Jahren hat sich dies zu einem beliebten Konzept entwickelt, wo die Spieler einen Zugang zu einem noch nicht fertigen Spiel erhalten und den Entwicklern somit kostbares Feedback liefern können. Daher sind mit Bugs, einer eventuell schlechten Balance und Ähnlichem zu rechnen. Auch unfertige Texturen und fehlende Sounds können typische Merkmale für eine Early Access sein. Wer aber in die Welt von „Fortnite“ eintaucht, merkt schnell, dass das Spiel eigentlich fertig ist. Es gibt weder Fehler noch irgendwelche Aspekte, die eine Verbesserung benötigen. Zudem merkt man bereits eindeutig, dass Epic Games einen Free-2-Play-Titel entwickelt hat. Denn es gibt es eine Vielzahl an Belohnungen und unfassbar viel Dinge, die man ausbauen kann.
Allerdings hat diese kostenlose Phase noch nicht begonnen, sodass Spieler, die jetzt loslegen wollen, mindestens 40 Euro bezahlen müssen. An dieser Stelle fragen wir uns, was Epic Games überhaupt noch anpassen möchte bzw. wie sich die finale Version letztendlich von der jetzigen unterscheiden soll. Wer jetzt investiert, bekommt definitiv ein fertiges Spiel. Wer dagegen noch bis 2018 warten kann, braucht kein Geld zu zahlen. Diesen Fakt sollte man im Hinterkopf behalten. Die Fortschritten werden zum Start der Free-2-Play-Phase übrigens übernommen.
Wieder eine Verteidigung?
Zum eigentlich Spielprinzip haben wir im Grunde alles gesagt. Ihr startet eine Mission und landet auf einer begrenzten Karte, auf der ihr euch aber frei bewegen könnt. In den meisten Fällen sucht ihr ein bestimmtes Objekt, aktiviert und verteidigt es dann. Hin und wieder muss man Überlebende retten, spezielle Gebäude bauen oder irgendwelche kleineren Materialien einfach finden. Zusammenfassend ist die Palette an Aufgaben also überschaubar. Obwohl das eigentlich negativ klingt, schafft es „Fortnite“ dennoch, den Spieler über mehrere Stunden am Stück zu fesseln. Zumindest ist es bei uns so. Der Grund hierfür ist sicherlich die große Freiheit, die man als Spieler genießt. Aber auch die Zeit, die abseits der Missionen in den Menüs verbringt, spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Ein Menü, das den Spieler erschlägt
Kommen wir zu einem Fakt, der keineswegs vorteilhaft ist. Die Entwickler von Epic Games haben das Menü nämlich so umfangreich gestaltet, das es einfach nur verwirrt. So öffnet man einen Menüpunkt und gelangt quasi in eine neue Übersicht mit zahlreichen Unterpunkten. Das liegt nicht daran, dass man so viel verschiedene Einstellungen vornehmen kann, sondern einfach am umfassenden Level-System. In „Fortnite“ sammelt man nämlich nicht nur Waffen. Zudem bekommt man neue Helden und Überlebende, die einen unterschiedlichen Level besitzen, dann noch weiter aufgelevelt werden können, dadurch verschiedene Werten vorweisen und so weiter. Zum Verbessern benötigt man verschiedene EP-Arten, die man entweder als Belohnung oder durch das Recyceln von nicht notwendigen Dingen erhält. Dann gibt es vier unterschiedliche Fähigkeitsbäume und das gleiche Spiel läuft bei den sogenannten Forschungsbäumen ab. Es ist einfach nur verwirrend.
Wir können euch aber versichern, dass das mit der Zeit nachlässt. Nach und nach lernt man das System, also im großen Ganzen betrachtet, kennen und versteht es auch, effektiv zu nutzen. Schnell fokussiert man sich auf einen individuellen Spielstil und passt seine Auswahl an Helden, Waffen etc. entsprechend an. Auch die Wahl der investierten Fähigkeitspunkte basiert irgendwann auf einem persönlichen System. Hat man erst einmal alles so halbwegs verstanden, fesselt das Spiel erneut bzw. noch mehr. Man setzt sich immer wieder neue Ziele, die man erreichen will und arbeitet somit auf wirklich etwas hin, was natürlich einen gewissen Reiz mit sich bringt. Des Weiteren hat man das Gefühl, dass der Titel nie endet. Es scheint kontinuierlich weiterzugehen und irgendetwas lässt sich stets verbessern.
Durchdachtes Leveln
Hat man beispielsweise eine starke Fernkampfwaffe gefunden und möchte diese weiterhin nutzen, sollte man sie aufleveln. Das kann man zunächst bis Level 10 tätigen. Man investiert einfach sogenannte Skizzen-EP und erhöht somit den Schaden. Obendrein schaltet man immer wieder vorgegebene Boni frei. Hat man den maximalen Level erreicht, geht der Spaß aber noch weiter. Im Fähigkeitenbaum 2 kann man nämlich die Möglichkeit freischalten, 10 weitere Level in Angriff zu nehmen. Mit einem deutlich intensiveren Ressourcen-Aufwand hebt man die Waffe dann quasi auf die zweite Stufe. Sie wird also immer stärker. Was verdammt geil klingt, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Sobald man die zweite Stufe aktiviert, ändert sich der Status der Waffe. Aus Kupfer wird nun Silber. Das hat zur Folge, dass man andere Ressourcen für die Herstellung benötigt. Und eben diese könnten rar sein.
„Fortnite“ zwingt den Spieler, sich genau mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die beschriebene Aufwertung bringt zwar einen erhöhten Schaden, eventuell habt ihr irgendwann aber nicht die notwendigen Ressourcen, um die Waffen überhaupt herzustellen. Es bringt euch also letztendlich nichts. Somit sollte jeder Schritt genau durchdacht sein. Oftmals empfiehlt es sich, die vorhandenen EPs in andere Waffen oder Fallen zu investieren. Bei Helden und anderen Personen entfallen die Herstellungskosten. Doch dafür ist eine Aufwertung mit immensen Mengen an Ressourcen verbunden, sodass man auch hier genau überlegen sollte, in was man investiert. Ihr merkt hoffentlich, dass es verdammt viel zu erledigen gibt.
Geheime Crossplay-Funktion
Etwas komisch ist die Tatsache, dass man nicht damit wirbt, dass „Fortnite“ eine Crossplay-Funktion besitzt. Wer den Titel auf der PlayStation 4 spielt, kann sich auch mit PC-Spielern ins Abenteuer stürzen. Zwar können die Konsoleros die Spieler auf dem PC nicht einladen, diese können aber jederzeit der Party beitreten. Das ist zwar etwas umständlich, funktioniert jedoch problemlos. Mit „Paragon“ hat Epic Games eigentlich bewiesen, dass Crossplay sehr wohl möglich ist und das sie es auch umsetzen können. Warum passt man dieses Feature hier nicht etwas an?
Eine zweisprachige Reise
Blicken wir abschließend auf die technische Seite. Beginnen wir am besten mit dem Sound. Von den Effekten her passt alles. Wer aufmerksam durch die Spielwelt läuft, hört Monster, Überlebende und so weiter. Auch über die Soundeffekte, die beim Abbauen von Ressourcen oder Schießen entstehen, kann man sich nicht beschweren. Interessant wird es dagegen bei der Sprachausgabe. So versucht man den Humor von „Borderlands“ aufzugreifen. Schon nach den ersten Dialogen bzw. eher Monologen mussten wir sofort an Claptrap und Co. denken. Allerdings kommt man nicht auf dieses geniale Niveau. Schlimm ist das keineswegs. Man merkt hier aber auch die Early Access Phase. Mal quatsch man uns auf Deutsch und dann mal auf Englisch voll. Der Wechsel kam anfangs völlig unerwartet. Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich aber daran und bislang können wir darüber hinweg sehen. Offiziell ist „Fortnite“ ja nicht fertig. Dennoch senkt das natürlich die Bewertung.
Und so können wir es ebenfalls verkraften, dass man in seltenen Fällen auf einen schwarzen Bildschirm starrt, wenn man eine Mission erfolgreich abgeschlossen hat und eigentlich zum Hauptmenü zurückkehren möchte. Bei uns half lediglich ein Neustart. Zuvor abgeschlossene Aufträge wurden aber als erfolgreich verbucht. Der erspielte Fortschritt aus der Mission geht also nicht verloren. Lediglich auf eine hohe Beutekiste müssen wir verzichten. Statt beispielsweise Level 3 gab es nach dem Neustart lediglich Level 1. Ansonsten funktioniert aber alles. Wir konnten weder Bugs noch fehlerhafte Texturen registrieren. Einbrüche bei der Bildwiederholrate oder ähnliche Probleme sind ebenfalls nicht aufgetreten.
Fazit
Sollte man „Fortnite“ bereits kaufen oder lieber auf die Free-2-Play-Version warten? Im Großen und Ganzen fühlt sich der Titel trotz kleinerer Fehler bei der Technik bereits fertig an. Umso spannender ist es, was uns Epic Games in Zukunft noch bieten möchte. Einen hohen Unterhaltungswert hat „Fortnite“ allemal. Vor allem die umfangreichen Möglichkeiten beim Aufleveln und der damit verbundene Sammelwahn sorgen für einen langfristigen Spielspaß. Den Entwicklern ist es gelungen, uns stets kleine Ziele zu geben, die die Laune oben halten. Wer Lust auf ein abgedrehtes Koop-Abenteuer hat, macht hier nichts verkehrt.
Schon krass wie lange sich dieses Spiel hält. Ich schaue immer nur kurz rein… Seit Jahren… ;-)
Wie ist das Spiel so?☺
Steht in der Review ;)
Ok. Schaue ich mir an.. kam nicht dazu gestern. Wollte kurzen Statement bekommen von euch.?
Maxim Neumann sollte man „Fortnite“ bereits kaufen oder lieber auf die Free-2-Play-Version warten? Im Großen und Ganzen fühlt sich der Titel trotz kleinerer Fehler bei der Technik bereits fertig an. Umso spannender ist es, was uns Epic Games in Zukunft noch bieten möchte. Einen hohen Unterhaltungswert hat „Fortnite“ allemal. Vor allem die umfangreichen Möglichkeiten beim Aufleveln und der damit verbundene Sammelwahn sorgen für einen langfristigen Spielspaß. Den Entwicklern ist es gelungen, uns stets kleine Ziele zu geben, die die Laune oben halten. Wer Lust auf ein abgedrehtes Koop-Abenteuer hat, macht hier nichts verkehrt.
Dankö??☺