Händler sollten den Verkauf des neuesten Projekts von Quantic Dream “Detroit Become Human” boykottieren. Das zumindest fordert ein australischer Verband, der sich gegen Kindesmisshandlung und Vernachlässigung einsetzt. Das Videospiel steht bereits seit längerem im leichten Kreuzfeuer der Kritik wegen der Gewaltdarstellung.
Sony Interactive Entertainment und Quantic Dream haben mit dem Trailer aus der Paris Games Week bereits klargemacht, dass man sich nicht davor scheut, Tabuthemen anzusprechen. Hierbei wird nämlich die Gewalt gegen Kinder zum offenen Thema gemacht. In einem ersten Trailer hatte ein Android damit gedroht, mit einem Mädchen vom Hochhaus zu springen. Eben jener Trailer aus der Paris Games Week jedoch zeigt häusliche Gewalt gegen ein Kind. Auch hier kann die Szene damit enden, dass das Mädchen stirbt. “Detroit Become Human” ist damit in das Kreuzfeuer der Kritik geraten und muss sich immer wieder zur Wehr setzen und rechtfertigen, warum solch brutale Szenen in einem Videospiel sein müssen.
In Australien ist der Schrei nach einem Boykott allem Anschein nach gerade besonders hoch. Der gewalttätige Vater Todd würgt zunächst die androide Haushälterin, ehe er seine Tochter mit einem Gürtel schlagen will. Der in Australien aktive nationale Verband zur Prävention von Kindesmisshandlung und Vernachlässigung (NAPCAN) hat dazu klar Stellung bezogen. Man findet diese Szene sehr beunruhigend und ruft dazu auf, den Verkauf dieses Videospiels zu boykottieren.
„Gewalt gegen Frauen und Kinder ist keine Unterhaltung. Nach dem, was ich im Trailer gesehen habe, ist dieser Inhalt sehr beunruhigend. Der Inhalt dieses Spiels ist so entsetzlich, dass bei jedem, der sich die Szenen anschaut, wahrscheinlich ein Trauma ausgelöst werden kann – geschweige denn bei jemanden, der Familiengewalt selbst erlebt hat.“ NAPCAN fordert die Händler dazu auf, einen verantwortungsvollen Umgang mit solchen Medien zu pflegen, falls solche Spiele in die Verkaufsregale gestellt werden.
Das Videospiel beleuchtet den Konflikt zwischen Menschen und Androiden. Es spielt in einem Zukunftsszenario, in dem Roboter bereits an der Tagesordnung stehen. Sie nehmen uns Menschen viele alltägliche Arbeit ab. Das Problem ist nur: diese Wesen sind mehr als nur Roboter. Sie sehen den Menschen zum Verwechseln ähnlich. Und entwickeln mit der Zeit gar Gefühle beziehungsweise stellen ihre Existenz als Arbeitersklaven in Frage. Quantic Dream ist in Person von David Cage bekannt für seine interaktiven Videospiele, die sehr an Filme erinnern.