Die Organisation Games for Change hat den Spieß umgedreht und nun ihrerseits ein Video produziert. Dieses enthält ebenfalls Szenen aus verschiedenen Videospielen. Somit soll eine andere Seite des Mediums aufgezeigt werden als dies beim Treffen zwischen Trump und Videospielindustrie der Fall war.
Alles hatte angefangen mit dem Amoklauf an einer High School in Florida. Dabei starben 17 Menschen. So hatte der Angreifer Nikolas Cruz an dem Valentinstag mit einem Schnellfeuergewehr um sich geschossen. Neben 17 Toten waren auch 17 Verletzte zu beklagen. Und täglich grüßt das Murmeltier, so könnte man nun hämisch kommentieren. Denn dass die Debatte um eine mögliche Verschärfung der Waffengesetze eingesetzt hat, ist nichts Neues. Aber auch eine andere mögliche Ursache ist erneut im Gespräch, das Medium der Videospiele. Obwohl die Rufe durchaus laut sind, was die Forderung nach strengeren Waffengesetzen betrifft. Bisher haben sich Waffenlobby und Politiker dagegen gesträubt, eine entsprechende Gesetzesänderung in Gang zu bringen.
Der Gouverneur des US – Bundesstaats Kentucky, Matt Bevin, sieht das Problem anscheinend woanders. Gewalthaltige Videospiele wären demnach durchaus mitverantwortlich an der hohen Anzahl an Amokläufen. Die Spiele würden gar die Moral des ganzen Landes schädigen. Mit dieser Meinung ist er nicht alleine. So wurde etwa ins Gespräch gebracht, eine zusätzliche Steuer für gewalthaltige Videospiele zu verlangen. Spiele, die ein Rating ab “M” aufweisen, also ab 17 Jahren sind, sollen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von zehn Prozent bekommen. Diese zusätzlichen Einnahmen könnten Psychologen und Beratern an Schulen zugute kommen. So soll Präventionsarbeit gegen Amokläufe geleistet werden.
Auch der US – Präsident beschäftigt sich wohl weiter mit den Folgen, die solche Taten nach sich ziehen. Und wie man dagegen vorgehen kann. Donald Trump hat in diesem Zusammenhang auch das Medium der Videospiele aufgegriffen und als eine mögliche Ursache ins Gespräch gebracht. Sie könne für die immer höhere Gewalt in der Gesellschaft verantwortlich sein. Um eben jenen Sachverhalt zu diskutieren, hat er sich mit entsprechenden Vertretern aus der Videospielindustrie getroffen. Den Start der Diskussionsrunde markierte dabei anscheinend eine Videomontage, in der gewalthaltige Szenen aus bekannten Videospielen gezeigt werden. Dabei sind etwa vertreten “Call of Duty Modern Warfare 2”, “Sniper Elite 4”, “Fallout 4” sowie auch “The Evil Within”. Inwieweit dieses Video einen Zusammenhang und Kontext bietet für einen kausalen Zusammenhang mit gewalttätigem Verhalten von Menschen, sollte jeder für sich entscheiden.
„Wir müssen uns das Internet ansehen, denn viele schlechte Dinge geschehen dort mit jungen Kindern und jungen Gedanken, und ihre Gedanken werden dort geformt. Und wir müssen vielleicht etwas daran verändern, was sie ansehen und wie sie es ansehen. Und auch Videospiele; ich höre immer mehr Leute sagen, dass das Level von Gewalt in Videospielen die Gedanken der jungen Menschen formt. Und dann sollte man einen Schritt weiter gehen zu den Filmen. Man sieht diese Filme, sie sind so brutal und dennoch können die Kinder sie ansehen, wenn kein Sex darin zu sehen ist, aber darin getötet wird. Vielleicht müssen sie ein Rating-System dafür einführen.” So die Worte des US – Präsidenten.
Die Organisation Games for Change hat auf dieses Video reagiert und ein eigenes produziert. Dabei soll in 88 Sekunden die unglaubliche Vielfalt dieses Mediums nähergebracht werden. Das Video enthält Titel wie “Horizon Zero Dawn”, “The Legend of Zelda: Breath of the Wild”, “Life is Strange” oder “Mirror’s Edge Catalyst”. Beide Videos findet ihr unterhalb dieses Artikels eingebettet.