Im kommenden Jahr geht Sport1 mit einem neuen TV-Sender an den Start. Dieser hört auf die Bezeichnung eSports1 und soll rund um die Uhr über den eSports berichten. Ob dieses Vorhaben funktionieren wird, ist jedoch fraglich.
Das Programm sieht mindestens 1.200 Stunden an Live-Streams vor und soll durch Highlight-Sendungen sowie eigenproduzierte Magazine ergänzt werden. Hierfür hat Sport1 eine eigene Redaktion ins Leben gerufen, die die Inhalte gemeinsam mit Experten und Influencern aufbereiten soll. Wie es in der Pressemitteilung heißt, können sich die Zuschauer auf Spiele wie League of Legends, Dota 2, Counter Strike, Overwatch oder FIFA 19 einstellen. Der Startschuss fällt am 24. Januar 2019. Olaf Schröder, Vorsitzender der Geschäftsführung der Sport1 GmbH, äußerte sich zur Thematik wie folgt.
“Mit unserem neuen Sender eSPORTS1 unterstreichen wir unsere Vorreiterrolle im Bereich eSports und bauen unser Engagement weiter aus. Wir haben eSports im gesellschaftlichen Diskurs von Beginn an konsequent als Sportart klassifiziert und darüber berichtet. Durch diese Pionierarbeit haben wir uns bei der jungen eSports-Zielgruppe im deutschsprachigen Raum aktuellen Studien zufolge als Leitmedium etabliert und fungieren, dank der Einordung der Events und der Analysen zu Teams und Akteuren durch unsere eigene eSports-Redaktion sowie Experten und Influencer, als Kompass im komplexen eSports-Kosmos.”
Grundsätzlich klingt dieses Vorhaben sehr spannend und auch vielversprechend. eSports1 wird jedoch ein Pay-TV Sender, der von Vodafone Deutschland, Telekom, Unitymedia, 1&1, T-Mobile Austria, A1 Telekom, UPC Schweiz und Zattoo verbreitet wird. Dieser Fakt sorgt dafür, dass man den Erfolg durchaus anzweifeln kann. Immerhin verfolgen den eSports vorrangig junge Personen, die derartige Inhalte bereits unentgeltlich im Internet konsumieren. Ob eine Zahlungsbereitschaft für den neuen TV-Sender besteht, bleibt abzuwarten.
Aufgrund der sinkenden Werbeeinnahmen sind die TV-Sender allerdings gezwungen, verstärkt auf andere Einnahmequellen auszuweichen. Ob ein zahlungspflichtiges Angebot wirklich zukunftsweisend ist, zeigen die kommenden Jahre. Für das lineare Fernsehen werden diese wohl sehr turbulent.