Nachdem Subnautica bereits Anfang 2018 für den PC veröffentlicht wurde und dort zahlreiche Spieler begeistern konnte, ist das Survival-Spiel nun auch für die PlayStation 4 im Handel erhältlich. Ob sich ein Kauf lohnt, verraten wir euch in unserem Test.
Die ersten Sekunden in Subnautica sind alles andere als fröhlich. Das Raumschiff Aurora wird nämlich von einem Energieblitz getroffen und stürzt auf den Planeten 4546B ab. Dabei gelingt es dem Protagonisten, sich in eine Rettungskapsel zu retten und das Raumschiff zu verlassen. Während er hofft zu überleben, trifft ihn ein umherfliegender Gegenstand und er wird bewusstlos. Als er wieder zu sich kommt, können wir endlich den Controller nutzen und in das Abenteuer von Subnautica eintauchen. Das ist in diesem Fall sogar wortwörtlich zu nehmen, denn sobald man die Rettungskapsel verlässt, merkt man, dass überall nur Wasser ist. Umso ironischer ist es, dass man als aller erstes ein Feuer löschen muss. Danach geht es aber umgehend ins kühle Nass.
Völlig ahnungslos
Was unmittelbar zu Beginn auffällt, ist die Tatsache, dass das Spiel sein Szenario sehr ernst nimmt. Man ist nämlich nicht nur auf sich allein gestellt, man weiß im Grunde nicht, was das Ziel ist. Zunächst ist lediglich offensichtlich, dass man irgendwie seinen Hunger und Durst stillen muss, sofern man den entsprechenden Spielmodus gewählt hat, dazu aber später mehr. Sollte man auf die Idee kommen, zunächst zur Aurora zu schwimmen, die sich nämlich in unmittelbarer Umgebung befindet, merkt man schnell, dass dies keine gute Idee ist. Der Absturzort ist verstrahlt, was sich gar nicht gut auf unsere Gesundheit auswirkt. Man muss also etwas anderes unternehmen.
Und so beginnt man beinah völlig automatisch, die Spielwelt zu erkunden, ohne sich dabei zu sehr von der Rettungskapsel zu entfernen. Diese ist nämlich der einzig sichere Ort, was insbesondere daran liegt, dass man dort lebenswichtige Luft zum Atmen hat. Unter Wasser müssen wir stets auf den O2-Wert achten. Ist dieser bei 0, wird der Bildschirm allmählich schwarz und letztendlich stirbt man. Nichtsdestotrotz taucht man immer wieder in die Tiefe und sammelt verschiedene Gegenstände. Ob diese wichtig und aktuell über notwendig sind, lernt man erst nach und nach.
Von wesentlicher Bedeutung ist hierbei die eigene Datenbank und eine spezielle Maschine in der Rettungskapsel, die uns verschiedene Gegenstände herstellen lässt. Logischerweise brauchen wir dafür spezielle Ressourcen. Und genau jetzt erschließt sich das grundlegende Gameplay von Subnautica. Man erkundet, sammelt, craftet und verbessert sich. Klingt recht banal. Allerdings ist das typisch für ein Survival-Spiel und aufgrund der großen Unwissenheit sorgen die Entwickler dafür, dass das banal Klingende extrem viel Spaß macht.
Vom Messer zur eigenen Basis
Zu den wichtigsten Gegenständen, die man sich anfänglich herstellen sollte, zählen Schwimmflossen, Tauchflasche und das Messer. Insbesondere dieses kleine Hilfsmittel ermöglicht völlig neue Wege. Wer experimentierfreudig ist, merkt nämlich, dass man mit dem Messer, beispielsweise die sogenannte Schlingpflanze abschneiden kann und somit über eine neue Ressourcen verfügt. Je mehr nützliche Materialien man entdeckt, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich beim Crafting. Und so stellt man irgendwann fest, dass man sich nicht nur ein Unterwasserfahrzeug bauen kann, sondern auch gleich eine eigene Basis. Bis es soweit ist, muss man aber viel erkunden und eben auch sammeln.
Wer nun befürchtet, dass Gameplay wird sehr schnell monoton, den können wir beruhigen. Durch das Hersteller neuer Ausrüstungsgegenstände bekommen wir die Möglichkeit, in bisher noch unerreichbare Regionen zu gelangen. Subnautica bleibt dadurch stets spannend und motiviert obendrein, immer am Ball zu bleiben und sein aktuelles Ziel zu verfolgen. Tatsächlich schweift man aber gern ab, weil man beispielsweise etwas völlig Neues entdeckt. Das können Höhlen oder Wrackteile der Auroa sein. Letzteres ist nämlich ein guter Ort, um gegebenenfalls neue Baupläne zu finden, die wiederum neue Möglichkeiten eröffnen. An unseren bisherigen Ausführungen merkt ihr hoffentlich, dass das Spiel auf den Erfolgen des Spielers aufbaut und ihn durch das Freischalten neuer Inhalte belohnt. Dieses Konzept ist unserer Meinung nach sehr gut umgesetzt und wie bereits erwähnt, sehr motivierend. Zudem hat man es selbst in der Hand zu entscheiden, wie schnell sich das Spiel entwickelt.
Wir bleiben der Gejagte
Um der Rettungskapsel herum ist alles recht friedlich. Je weiter man sich aber von ihr entfernt und vor allem je tiefer man sich wagt, desto mehr gefräßige Geschöpfe kreuzen unsere Wege. Sehr spannend ist, dass man sich nicht wirklich wehren kann. Man verfügt zwar über das Messer, damit kann man jedoch keinen Gegner töten. Hinzu kommt das ein oder andere Werkzeug, dass euch bei einer feindlichen Begegnung nützlich sein kann. Alles in allem liegt der Fokus aber nicht darauf, alles und jeden zu töten. Man ist schlichtweg nicht die oberste Position in der Nahrungskette von Subnautica und man verfügt nicht über unbegrenzte Macht innerhalb der Spielwelt.
Uns gefällt vorrangig der Mix aus der Wehrlosigkeit und dem Freischalten neuer Inhalte. Irgendwann ist man in der Lage, sich ein Mini-U-Boot zu bauen, das einen Schutz vor bestimmten Gegnern darstellt. Den wirklich großen Brocken interessiert das Vehikel aber gänzlich wenig. Immer wieder freut man sich, endlich einen Weg gefunden zu haben, sich gegen ein ganz bestimmtes Geschöpf zu verteidigen und merkt dann, es gibt einen immer noch größeren Fisch. Daraufhin sucht man nach einer neuen Variante, sich zu verteidigen. Und so liegt auch hier ein sehr motivierendes Konzept vor.
Durst? Heute nicht!
Subnautica bietet uns von Anfang an vier verschiedene Modi an, die alle in derselben Welt und dieselbe Geschichte erzählen. Lediglich die Rahmenbedingungen ändern sich. Im klassischen Überleben haben wir Durst sowie Hunger und müssen beide Bedürfnisse regelmäßig stillen. Wer darauf keine Lust hat, greift einfach zum zweiten Modus. Hier gibt es weder Durst noch Hunger. Hinzu gesellt sich eine ultimative Herausforderung, in der wir nur über ein einziges Leben verfügen. Wer also nach 20 Stunden stirbt, ist tot. Das Spiel ist dann beendet. Den Abschluss eine kreative Variante, wo alles zu Beginn herstellbar ist und keine Ressourcen benötigt. Wer also ein Fan davon ist, den Zauber der Tiefsee zu erkunden, kommt hier voll auf seine Kosten.
Zusammenfassend bieten uns die Entwickler einen gelungenen Mix aus Modi, der für eine große, spielerische Freiheit sorgt. Gleichzeitig eröffnet man uns somit die Möglichkeit, bestimmte Dinge vorab im Kreativmodus auszuprobieren bevor wir uns dann im klassischen Modus der Sache annehmen. Für Hardcore-Survival-Fans ist das vielleicht nicht die feine Art, uns gefällt dieser Ansatz aber sehr gut.
Die Technik
In der Vergangenheit war Wasser in einem Videospiel eine stellenweise heikle Angelegenheit. Es sah meistens nicht wirklich realistisch aus. Umso mutiger ist es, ein Spiel zu entwickeln, das beinah ausschließlich im Wasser spielt. Subnautica präsentiert uns aber auf eindrucksvolle Weise, dass dieses Element längst kein Problem in der Welt der Videospiele mehr ist. Mit anderen Worten: es sieht einfach extrem gut aus. Die Spielwelt ist sehr abwechslungsreich und verzaubert immer wieder mit leuchtenden Tieren sowie Pflanzen. Aber Lichtspiegelungen kommen sehr gut zur Geltung und vermitteln eine schöne Atmosphäre. Würde uns vieles nicht umbringen wollen, wäre es ein wunderschönes Paradies. Nun verfügt Subnautica über keine realistische Grafik, doch das, was es bietet, gefällt uns sehr.
Technisch perfekt ist das Spiel jedoch nicht. So haben wir bedauerlicherweise den ein oder anderen Spielabsturz erleben müssen, was uns wertvollen Fortschritt gekostet hat, da der letzte Speicherpunkt zu weit in der Vergangenheit lag. Darüber hinaus gibt es gelegentlich einige Ruckler, wenn man die Wasseroberfläche nach einem Tauchgang erreicht und manche Objekte werden erst sehr spät sichtbar. Und auch die Details sind nicht immer unbedingt umfangreich. Wer genauer hinschaut, entdeckt 3D-Modelle, die etwas detailarm sind. Nichtsdestotrotz ist Subnautica aber liebevoll gestaltet, was man regelmäßig merkt. Zudem müssen wir fairerweise erwähnen, dass es sich hierbei um keine AAA-Produktion handelt. So lassen sich einige Mankos durchaus verkraften.
Wenn man auf den Sound schaut oder eher hört, kann man im Großen und Ganzen zufrieden sein. Hier und da gibt es für unseren Geschmack einige unpassende Soundeffekte. Ansonsten ist die musikalische Untermalung aber stets passend und hilft dabei, die Spielwelt lebendig wirken zu lassen. Und auch die wenigen, eingesprochenen Log-Einträge sind professionell umgesetzt.
Fazit
Durch Zufall kannten wir Subnautica bereits vor der offiziellen Ankündigung der PlayStation 4 Version und waren sogar begeistert. Daran hat sich auch nach der Veröffentlichung der besagten Version nichts geändert. Es ist ein wunderschönes, abwechslungsreiches und auch forderndes Survival-Spiel, das den Spieler kontinuierlich dazu motiviert, weiterzuspielen und sich zu verbessern. Im Vergleich zu anderen Vertretern des Genres ist der Titel nicht der umfangreichste und bietet auch nicht die größte, spielerische Freiheit. Dennoch besteht die Chance, dass euch Subnautica in seinen Bann zieht. Zwar ist der Titel nicht perfekt, aber falls man etwas Luft zwischen den zahlreichen Neuerscheinungen hat oder auch bewusst eine Auszeit von AAA-Produktionen nehmen möchte, könntet ihr hier eine perfekte Möglichkeit entdeckt haben. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung!
Kleine Anmerkung: Solltet ihr übrigens Angst vor der Tiefsee haben, überlegt es euch besser zweimal, ob ihr das Abenteuer starten wollt. Denn wenn man mehrere Hundert Meter hinab taucht und es immer dunkler wird, kann gegebenenfalls ein mulmiges Gefühl entstehen. Das spricht zwar für eine gelungene Umsetzung des Szenarios, muss aber nicht bei jedem auf Begeisterung stoßen. Letztendlich wisst ihr aber am besten, was ihr vertragt und was eben nicht.
Grafik
8
Atmosphäre
9
Gameplay
8.5
Umfang
8.2
Sound
8.2
Story
8.2
Top Spiel muss ich sagen . Wer dieses Genre mag sollte ruhig zugreifen .
Kleiner Tipp zu den Rucklern .
Im Playstation Menü mal die HDR funktion deaktivieren danach Lief es bei mir Ruckelfrei .