Bald könnten die ersten Konsequenzen der umstrittenen Urheberrechtsreform spürbar werden. Der Streaming-Dienst Twitch hat nun einen Ausblick auf mögliche knallharte Änderungen gegeben.
Das europäische Parlament hat die umstrittene Urheberrechtsreform genehmigt. Für die Verfechter des feien Internets war dieser Tag wie ein Todesstoß. Die vielen Demonstrationen und Warnungen vor Upload-Filtern und Zensur im Internet wurden nicht gehört und waren am Ende wirkungslos.
Durch dieses neue Gesetz sollen die Urheberrechte gestärkt werden. Anbieter von Online-Plattformen sollen demnach für Inhalte haftbar gemacht werden können, die von ihren Nutzern hochgeladen wurden. Das heißt wenn etwa ein Youtuber einen urheberrechtlich geschützten Inhalt hoch lädt, muss Youtube dafür Gebühren zahlen.
Twitch will EU aussperren
Schon im Vorfeld hat der Streaming-Dienst Twitch vor der neuen Reform gewarnt. Denn nun muss das Unternehmen Upload-Filter einsetzten um urheberrechtlichen Inhalte herauszufiltern. Unternehmens-Chef Emmet Shear geht nun sogar soweit zu sagen, dass man europäische Nutzer von nicht europäischen Streams komplett herausfiltern will. Das lässt sich aus einem Medienbericht entnehmen. Somit wäre es für Europäer nicht mehr Möglich einen US-Stream zu schauen, da diese womöglich Inhalte bietet die nicht den Gesetzen unterliegen. Außerdem bezeichnet er den Gesetzesentwurf als schlecht und völlig undurchsichtig, da Unternehmen nicht genau herauslesen können was nun erlaubt sei und was nicht.
Da auf Twitch außerdem vorrangig Videospiel-Streams angeboten werden, wäre demnach jeder Stream urheberrechtlich geschützt. Somit wäre es nötig engmaschige Upload-Filter einzusetzen und würden solche Übertragungen unmöglich machen. Ob dieser Twitch diese Maßnahmen im Endeffekt einsetzen muss wird sich noch zeigen. Shear ist jedoch bemüht und will sich dafür einsetzen, dass das Gesetz klarer definiert wird und solche harten Maßnahmen womöglich nicht nötig sind.
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