Sich als König der Straße fühlen ist für viele ein Traum. Neben LKW-Fahrern, lenken auch Busfahrer große und majestätische Fahrzeuge durch die Straßen. Aber auch wenn man einen anderen Beruf gewählt hat kann man in der heutigen Zeit in andere Berufe hineinschauen. So wie im Bus Simulator, der nicht nur das fahren der Straßenkreuzer beinhaltet, sondern auch das managen eines ganzen Unternehmens.
Ob das Bus fahren unterhält, klären wir in unserer Review.
Jeder fängt klein an
Im Bus Simulator gründen wir zu aller erst ein frisches Personenbeförderungs-Unternehmen. Diesem gegen wir einen Namen und erstellen uns dann im Charakter-Editor unseren Spielcharakter. Dabei haben wir die Wahl ob wir eine Frau oder einen Mann steuern möchten. Außerdem können wir kleine optische Änderungen vornehmen, wie etwa das Hemd oder die Hose, sowie Haut und Haarfarbe. Allzu komplex fällt dieser aber nicht aus. Danach führt uns unsere Assistentin durch ein kleines Tutorial, indem wir die Grundlagen des Bus fahren lernen. Der Schauplatz ist dabei Seaside Valley. Dabei handelt es sich um ein fiktives Großstadtgebiet, mit Vorstadt und ländlichem Umland. Bisher kann man auch nur diesen einen Schauplatz auswählen. Da aber im Menü Pfeiltasten eine Auswahl suggerieren, ist es möglich, dass nach Release weitere hinzukommen. Nach unserer ersten Probefahrt, erhalten wir unseren ersten Bus und gelangen ins Management-Menü unseres Unternehmens. Hier kaufen wir neue Busse, stellen neues Personal ein oder können den 4 Spieler Multiplayer-Modus starten.
Fuhrpark vergrößern
Unser Unternehmen muss natürlich wachsen und das geht nicht mit nur einem Bus und Fahrer. Außerdem müssen wir die Fahrgäste zufriedenstellen. Im Management-Menü erhalten wir aus diesem Grund Statistiken über die Zufriedenheit, das verdiente Geld, sowie Reparaturkosten oder sonstige Ausgaben. Wir heuern also neues Personal an und kaufen neue Busse. Anfangs ist die Auswahl der Mitarbeiter noch eher gering, und sie unterscheiden sich kaum in ihren Werten. Bezahlung und Erfahrung sind alle gleich. Außerdem gilt es erst mal einige Runden mit unserem Bus zu drehen, um im Level aufzusteigen. Denn neue Busse schalten wir erst frei, wenn wir eine gewisse Stufe erreicht haben. Um Strecken zu fahren, legen wir die gewünschten Routen fest. Außerdem können wir einen Blick auf unsere Checkliste werfen, die uns die grobe Richtung vorgibt, was als nächstes gemacht werden soll. Der Management-Teil ist leider nur recht oberflächlich und könnte Simulations-Profis unterfordern. Einsteiger werden aber nicht mit zu komplexen Mechaniken konfrontiert.
Zufriedenheit ist Gold wert
Die Fahrten selbst zu gestalten geht sehr leicht von der Hand. Auf der Stadtkarte wählen wir einfach mehrere Haltestellen aus und diese werden dann automatisch miteinander verbunden. Wenn uns die Route gefällt speichern wir diese und schon ist sie breit gefahren zu werden. Zu Beginn wählen wir das Wetter und die Tageszeit, sowie besondere Events und ob wir ein vereinfachtes oder realistisches Fahrverhalten haben möchten. Danach geht’s los. Außerdem können wir den Anfangspunkt wählen, an dem wir starten wollen. Zum einen lässt sich ein Schnellstart ausführen, der uns direkt vor der ersten Haltestelle absetzt oder wir beginnen am Bus-Depot. Letzteres gewährt uns einen kleinen Zufriedenheits-Bonus. Denn die Zufriedenheit ist neben dem Geld unsere wichtigste Währung. Diese wird nämlich benötigt um im Rang aufzusteigen und etwa neue Busse freizuschalten. Davon gibt es insgesamt acht Stück. Um unsere Gäste glücklich zu machen, sollten wir nicht nur pünktlich sein, sondern uns auch an die Verkehrsregeln halten. Also heißt es beim Abbiegen den richtigen Blinker zu setzten, Bremsschwellen nicht zu schnell zu überfahren und bei Rot anzuhalten. Außerdem sollten Unfälle vermieden werden, denn diese sind teuer. Vor allem wenn Personen verletzt werden.
Du hast das sagen
Der Bus ist dein Königreich. Du musst dafür sorgen dass alles funktioniert wie es soll. Aus diesem Grund kannst du dich im Fahrzeug selbst frei bewegen. Außerdem stehen dir im Cockpit einige Bedienelemte zur Verfügung. Alles was aktiviert werden kann, können wir im Führerhaus aus der Ego-Perspektive selbst ein- und ausschalten. Außerdem steht uns zur Vereinfachung ein Ringmenü zur Auswahl, in dem wir alle Funktionen schön sortiert auf einem Blick sehen können. Das hilft bei der fülle an Optionen ungemein. Außerdem stehen uns Hotkeys auf dem Gamepad zur Verfügung, die für die Grundfunktionen des Fahrzeugs zuständig sind. Im Bus können wir so einzelne oder alle Türen öffnen und schließen, den Rollstuhlfahrerlift bedienen, sowie den Motor starten und das Licht einschalten. Außerdem gilt es bei Beginn der Fahrt die Feststellbremse zu lösen. Ansonsten bleiben wir stehen. Eine manuelle Gangschaltung gibt es nicht, da alle Modernen Busse mit einer Automatik ausgestattet sind. Des Weiteren muss auch der Kassen-Automat bedient werden.
Der Kunde ist König oder nicht?
Die Gäste möchten natürlich einen angenehmen Aufenthalt im Bus. Dafür müssen sie sich aber auch selbst an Regeln halten. Fahrscheine zu kaufen gehört da natürlich dazu. Wir müssen hier nur darauf achten das wir auch den richtigen Fahrschein verkaufen und das passende Rückgeld geben. Ansonsten bekommen wir einen Abzug der Zufriedenheit. Außerdem können wir im Bus die Fahrscheine kontrollieren und bei Schwarzfahrern ein Bußgeld einnehmen. Des Weiteren kann es vorkommen, dass Passagiere Müll liegen lassen, den wir aufsammeln müssen. Gäste die zu laut Musik hören bitten wir die Musik leiser zu drehen, sodass die anderen Fahrgäste nicht gestört werden. Im Bus selbst können wir das Radio einschalten oder den Gesprächen der Gäste lauschen. Diese wiederholen sich leider sehr schnell und sind vom Inhalt wirklich purer Trash. Löblich darf dabei aber erwähnt werden dass alle Dialoge deutsch vertont sind.
Ruckelige Fahrt
Die Fahrten mit dem Bus machen viel Laune, da sich der Koloss sehr flott anfühlt. Beim abbiegen müssen wir aber auf den Wendekreis achten, da dieser natürlich größer ist als bei einem normalen Auto. Dabei ist die Steuerung sehr direkt gelungen, jedoch reagiert sie manchmal zu direkt und vor allem in der Ego-Perspektive kann es vorkommen das wir an einer Laterne hängen bleiben. Das passiert auch deswegen, da wir in der Cockpit-Sicht jederzeit unseren Blickwinkel ändern können und dieser sich nicht automatisch wieder in der Mitte fixiert. Natürlich dürfen wir auch die Außenansicht wählen. Damit steuern sich vor allem Kurven besser und der dichte Verkehr ist besser im Blick. Jedoch übersieht man so leichter Bremsschwellen auf der Straße. Optisch kann sich der eigene Bus von innen und außen gut sehen lassen. Obwohl die Fahrzeuge von außen deutlich schicker sind. Das gilt jedoch nur für die eignen, denn die NPC-Fahrzeuge sind eher zweckmäßig gehalten. Vor allem wenn man zu Fuß in der Stadt unterwegs ist und diese aus der Nähe beobachten kann. Außerdem bewegen sich die fremden Autos nicht sehr flüssig durch die Straßen, was die sonst guten Atmosphäre schmälert.
Angriff der Klonkrieger
Der Bus Simulator läuft mit der Unreal-Engine. Vor allem bei Nacht und im Regen werden so auch sehr ansehnliche Effekte gezaubert. Bei Tag sieht die Welt hingegen etwas unspektakulärer aus und erinnert eher an PlayStation 3 Zeiten. Außerdem sind die Animationen der Fahrgäste und auch des eigenen Charakters zu Fuß aus der Hölle. Die Bewegungen sind einfach nur hölzern und steif. Es kann sogar vorkommen das sich NPC´s gar nicht bewegen und durch die Luft schweben. Des Weitern kommt es zu häufigen Glitches und die Charaktere besitzen oft das selbe Modell. So kann es passieren, dass wir eine „Klonarmee“ durch die Gegend fahren. Das ist auch deswegen Schade, da man beim Ticket kontrollieren so nicht wirklich erkennt ob der NPC schon kontrolliert wurde oder nicht. Man muss aber natürlich auch dazu sagen, das der Bus Simulator keine Triple-A Produktion ist und sich auf andere Stärken konzentriert. Der Atmosphäre schadet es trotzdem.
Fazit
Der Bus Simulator von Astragon versetzt uns in die Situation eines Busfahrer mit allen dazugehörigen Aufgaben. Hinzu kommt der kleine Management-Teil, bei dem wir Busse kaufen, Personal einstellen und Routen planen. Das geht auch alles leicht von der Hand und ist zu keiner Zeit kompliziert, bleibt im großen und ganzen aber nur oberflächlich. Das Bus fahren selbst macht großen Spaß und auch das einhalten der Regeln stört kaum, da wir dafür belohnt werden. Auf lange Sicht könnte der Spielablauf aber etwas eintönig werden. Die grafischen Effekte stechen vor allem bei Nacht und Regen heraus, bleiben jedoch am Tag eher zurückhaltend. Für alle die Simulatoren mögen und schon immer Bus fahren wollten, erhalten mit dem Bus Simulator ein weiteres gutes Spiel. Für alle anderen könnte der monotone Ablauf etwas störend sein. Aber auch die alltägliche Arbeit wiederholt sich oft und in diesem Bereich macht der Bus Simulator einen guten Job und motiviert sogar etwas.
Update:
Bus Simulator – Official Map Extension (Review-Update)