Sonntag, Dezember 22, 2024
NewsNach Anschlag in Halle - Seehofer will Gamer-Szene beobachten

Nach Anschlag in Halle – Seehofer will Gamer-Szene beobachten



Nach dem Attentat in Halle rücken erneut digitale Spiele in den Mittelpunkt einer Diskussion, die derzeit für viel Aufsehen sorgt. Zuletzt gab Bundesinnenminister Horst Seehofer bekannt, die Gamer-Szene künftig genauer zu beobachten.

Nach dem Attentat in Halle möchte Bundesinnenminister Horst Seehofer die Gamer-Szene genauer beobachten. Ein Überblick zum Thema...

Nach einem misslungenen Anschlag auf eine Synagoge in Halle und der Tötung zweier Personen diskutiert das Land über die Hintergründe. Vor allem die großen Medienangebote wie der Tagesspiegel, die Welt sowie die Zeit und mehrere Politiker rücken erneut die digitalen Spiele in den Mittelpunkt dieser Diskussion. Der Grund ist unter anderem die Inszenierung der Geschehnisse am 8. Oktober in der Stadt in Sachsen-Anhalt. Der Täter streamte seine Tat auf Twitch, sorgte für eine First-Person-Ansicht und schrieb in sein Manifest verschiedene Achievement, wie man es von den Trophäen auf der PlayStation kennt.

Insbesondere die Nutzer von digitalen Spielen fühlen sich derzeit in die Enge gedrängt und sprechen sich gegen derartige Vergleiche aus. Mit einigen Aussagen facht Bundesinnenminister Horst Seehofer nun die Diskussion weiter an. In der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ gibt Seehofer bekannt, die Gamer-Szene künftig stärker in den Blick zu nehmen. Manche Personen nehmen sich Simulationen geradezu zum Vorbild, heißt es von Seiten des Bundesinnenministers.

Bereits gestern Abend veröffentlichte die ARD auf Twitter einen kleinen Ausschnitt des Berichtes und generierte damit sicherlich bewusst eine hohe Aufmerksamkeit. Denn zahlreiche bekannte YouTuber, darunter HandOfBlood, PietSmiet oder Gronkh, reagierte mit sarkastischen oder ernsten Kommentaren auf den Tweet.

Industrie-Verband äußert sich

Mittlerweile meldete sich auch Felix Falk, Geschäftsführer des Industrie-Verband Game, offiziell zu Wort. Er verweist darauf, dass inzwischen Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig digitale Spiele konsumieren. Zudem bringt er Filme und Bücher als Medium mit gewalttätigen Szenen in die Diskussion (zur Quelle).

“Eigentlich müsste jedem längst klar sein: So wenig wie man Filme oder Bücher für Hass und Gewalt verantwortlich machen kann, so wenig sind Games und ihre Community hierfür die Ursache.”

Ähnlich wie die Nutzer digitaler Spiele kritisiert Falk ebenfalls die Äußerungen von Seehofer und weitet die Kritik auf weitere Politiker aus, die einen Zusammenhang von Spielen und dem Attentat in Halle sehen. Dazu zählt unter anderem der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Reiner Hasseloff (CDU). Auch Mitglieder der Opposition schließen sich der Kritik an. Dazu gehören beispielsweise Christian Lindner (FDP) und Europaparlamentarier Tiemo Wölken (SPD).

35 Millionen stehen unter Verdacht

In verschiedenen sozialen Netzwerken fordern zahlreiche User, die CDU bei kommenden Wahlen keine Stimme mehr zu geben. Weitere Reaktionen sind Forderungen, etwas gegen Extremismus zu unternehmen, anstatt die Probleme irgendwo anders zu suchen. Natürlich würden Extremisten digitale Spiele nutzen, sie kaufen ihre Brötchen aber auch beim Bäcker und putzen sich täglich die Zähne mit Zahnpasta, argumentiert ein Nutzer.

Nach neuesten Zahlen spielen 35 Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig. Weitere sieben Prozent immerhin gelegentlich. Das Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei 36,4 Jahren und knapp die Hälfte der Nutzer sind weiblich (mehr Informationen). Zusammenfassend nutzen rund 35 Millionen Menschen in Deutschland digitale Spiele in ihrem Alltag. Die Zahl der Menschen mit Extremismuspotenzial beläuft sich hierzulande auf etwa 113.010 (zur Quelle). Davon ordnet man 24.100 dem Rechtsextremismus, 32.000 dem Linksextremismus, 26.560 dem Islamismus sowie 30.350 extremistischer Ausländerorganisationen (ohne Islamismus) zu.

 

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9 Kommentare

  1. Anschläge gab es schon vorher und das erste Shooter Game gab es 1972! Also warum will man jetzt gegen die Gaming Szene gehen? Ich denke das,Grundproblem liegt ganz woanders, z. B. Waffengesetze oder härteres Durchgreifen gegen Terrorismus in manchen Situationen oder fällen waren die Täter schon bekannt oder wurden beobachtet, aber nie wurde direkt was unternommen. Also fangt an endlich an gegen wirkliche Probleme vorzugehen

  2. Diese typische, hilflose Reaktion kennt man doch schon und war nicht anders zu erwarten.
    Das hätte früher auch noch gut funktioniert!
    Aber! Mittlerweile zieht das nicht mehr und Seehofer zeigt damit nur welcher veralteten Politik Er nahesteht.
    Geht in Ordnung, er ist alt und nicht jeder schafft es mit der Zeit zugehen.
    Da wird nichts passieren.
    Da lohnt sich das aufregen nicht.
    Einen schönen Sonntag euch da draußen.




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