Far Cry 6 geht zurück auf die Insel. Wie schon Teil eins und drei durchqueren wir eine tropische Umgebung, nur diesmal wird das Land von einer Revolution erschüttert.
Ob dieses Bürgerkriegssetting frischen Wind in die Reihe bringen kann, wollen wir euch in den kommenden Zeilen verraten.
Vom Regen in die Traufe
Dani Rojas, ob männlich oder weiblich, ist kein Tourist oder Polizist, sondern ausgebildeter Soldat. Jedoch haben Dani und seine Freunde genug von der karibischen Insel und wollen nach Amerika flüchten. Wieso? Yara wird von Antón Castillo regiert, der seinen Willen um jeden Preis durchsetzen will. Wenn nötig geht er auch über Leichen. Alles um das Krebs heilende Medikament Viviro von den Bürgern Yaras anbauen zu lassen. Dazu werden diese gegen ihren Willen zur Arbeit gezwungen. Natürlich geht die Flucht schief und Dani landet in den Händen der Guerilla von Yara, die den Diktator Castillo stürzen wollen. Schön in Far Cry 6 ist, dass Dani wieder eine Stimme hat und Dialoge führt. Das ist auf jeden Fall ein Atmosphäre Plus, im Gegensatz zu Far Cry 5. Aber nicht nur Dani redet viel, sondern auch seine Mitstreiter. Leider sind die Dialoge oft gezwungen lustig und cool und wirken zum Setting irgendwie fremd. Hiermit wird alle Ernsthaftigkeit einer wirklichen Revolution genommen. Außerdem gibt es eigentlich keinen Charakter um den man sich sorgt und einem ans Herz wächst. Denn die Handlung und die Charaktere sind irgendwie belanglos und sind wenig spannend. Das kann auch Breaking Bad Schauspieler Giancarlo Esposito als Antón Castillo nicht retten, da er auch viel zu wenig Bühne bekommt. So entsteht kaum Spannung. Das ist natürlich Geschmackssache, aber eine Spannende Story braucht man nicht erwarten, den die dient nur als Korsett für das Gameplay.
Gewohnte Open World
Die Welt ist wie von Ubisoft gewohnt riesen Groß und vollgestopft mit Aufgaben. Jedoch nicht von Anfang an und es gibt jetzt auch keine Funktürme mehr um die Karte aufzudecken. Mögliche Ziele werden durch das Erkunden der Karte aufgedeckt. Was dem Erkundungsdran etwas entgegen kommt. Aber nach zwei drei Hinweise ist auch hier die Gegend wieder geflutet von allerlei Sammelkram. So kann man neue Kleidung mit kleineren Buffs oder neue Waffen entdecken. Außerdem erhält man so Ressourcen zum verbessern der Waffen. Leider schwankt sehr die Qualität des Loots. Denn man findet schon auf der ersten Insel viele gute Items und Waffen, die bis zum Ende gute Dienste leisten. Weil hat man erstmal eine Legendäre Waffe gesammelt, macht die alle Standard-Waffe der selben Klasse fast unnütz, da sie oft sehr stark sind. Die Rollenspielelemente aus früheren Teilen wurden deutlich entschlackt. Jedoch haben Areale und Gegner immer noch ein Level und ausschaltbare Lebensbalken. Kopfschüssen sind aber immer wirksam, was das System irgendwie überflüssig macht. Außerdem, folgen wir strikt der Story, braucht uns diese Levelgrenze nicht zu stören, da sie kaum Auswirkungen hat.
Individualisierung Everywhere
Wer möchte kann in Far Cry 6 seine kreative Ader ausleben. Denn fast alles im Inventar und an Dani ist individualisierbar. Wir dürfen bei Standard-Waffen den Skin ändern oder Mods wie Schalldämpfer, Munitionstypen oder Visiere freischalten und kosmetische Anhänger anbringen. Dani kann jederzeit gefundene Kleidungsstücke tauschen und kombinieren, die einen Bonus geben. Zwar gibt es auch Set’s zum sammeln, die Wirkung dieser ist aber kaum spürbar. Denn man wird nie zu stark oder zu schwach. Weiter dürfen wir unseren fahrbaren Untersatz individualisieren. Hier gibt es neue Felgen oder Stoßstangen, die die Werte des Fahrzeuges verbessern oder eben optische Anpassungen wie Rückspiegelanhänger. Natürlich ist das alles Geschmackssache und kann auch ohne wirkliche Einbußen ignoriert werden. Kommen wir zu den Tierbegleitern. Die haben alle andere Attribute und begleiten auf Wunsch Dani bei seinem Streifzug. Neben einem Krokodil, erhalten wir auch beispielsweise die Hunde Boom Boom oder Chorizo. Wo Boom Boom die gegnerischen Soldaten angreift und durch einen Biss erledigen kann, lenkt der kleine Chorizo die Widersacher nur ab. So können wir diese dann leichter überwältigen. Ob wir die Begleiter aber mitnehmen oder nicht mach anders als in Far Cry 5 keinen so großen Unterschied. Das ist etwas schade.
Boom, Boom, Boom
Im Grunde lässt uns Far Cry 6 die Wahl wie wir die Missionen angehen. Wir können schleichen oder mit der Tür ins Haus fallen. Dabei gibt uns die leise Methode bei erfolgreichem Abschluss eine bessere Belohnung. Jedoch ist oft die KI der Gegner oder auch der Mitstreiter ein Hindernis. Denn die ist wirklich sehr doof. Werden wir entdeckt, dann müssen wir schnell sein und den Alarm verhindern sonst kommt Verstärkung. So oder so sind die Soldaten aber oft nur Kanonenfutter und wir können immer erahnen wo eine nächste Welle her kommt. Das macht die Schießereien auf Dauer etwas öde, weil die Widersacher auch nur wegen ihrer Menge gefährlich sind. Das Gunplay ist aber Grundsätzlich gut gelungen und fühlt sich wuchtig an. Hingegen das Trefferfeedback an Gegner könnte etwas besser sein. Aber es macht Spaß die vielen abgefahrenen Waffen auszuprobieren, sowie die Supremos auszupacken. Das sind Spezialrucksäck, die beispielsweise zu Raketen- oder Gaswerfern umgebaut wurde. Nach dem Einsatz müssen die aber erstmal abklingen um wieder benutzt werden zu können. So eine Attacke fühlt sich aber schön wuchtig und befriedigend an. Eine Neuerung zu den vorherigen Teilen ist die Möglichkeit die Waffen wegzustecken. Das ist äußerst hilfreich Ortschaften ohne Gegenwehr zu erkunden. So wird das allgemeine Erkunden etwas entspannter und wir müssen uns nicht mit jeder Patrouille herumschlagen. Eine gute Sache.
Karibik Flair
Neben den normalen Hauptmissionen, gibt es natürlich auch etliche Nebenmissionen. Diese unterscheiden sich aber kaum von der Story. Grundsätzlich sind aber alle Tätigkeiten mit der Grundgeschichte verwoben, was der Atmosphäre gut tut. Aber auch der klasse Soundtrack mit lateinamerikanischer Musik trägt hier einiges dazu bei. Daneben können wir auf Schatzsuche gehen mit meist kleineren Kletterpassagen oder wir fahren Rennen. Nichts neues aber für Abwechslung ist gesorgt. Grafisch wirkt Far Cry 6 auch auf der PS5 eher etwas angestaubt. Zwar schafft es das Spiel einige schöne Panoramen zu zaubern aber irgendwie bleibt nichts wirklich im Kopf. Außerdem ruckeln die Zwischensequenzen etwas, was irgendwie erstaunlich ist, weil der Rest wirklich butterweich läuft. Dafür lassen sich die Fahrzeuge gut steuern was die Fortbewegung um einiges erleichtert. Auch sonst ist die Steuerung gewohnt gut gelungen und geht gut von der Hand.
Fazit
Far Cry 6 ist bunt und laut. Die Revolution gibt es hier nur in Yara aber nicht für die Reihe. Leider bleibt das Setting aber hinter den Möglichkeiten und ist zu wenig ernst. Denn die Charaktere sind oft zu cool und abgedreht. Antón Castillo als Bösewicht ist aber mal eine schöne Abwechslung, da er mal nicht verrückt ist. Leider bekommen wir ihn viel zu wenig zu Gesicht. Die Schießereien sind aber gewohnt wuchtig und machen Spaß vor allem die abgefahrenen Waffen. Leider gehen die tierischen Begleiter etwas unter und der Loot der zu finden ist, ist oft etwas unausgeglichen. Der grafischen Präsentation merkt man an, dass Far Cry 6 auch auf der Last-Gen laufen musste. Wer ein Fan der Reihe ist, wird hier mehr vom bekannten bekommen. Denn Neuerungen muss man in Far Cry 6 mit der Lupe suchen.
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