Die PlayStation 5 Pro wurde offiziell angekündigt, und während sie mit einigen beeindruckenden technischen Upgrades daherkommt, sollte man auch einen kritischen Blick auf die Konsole werfen. Die PS5 Pro bietet zweifellos einige Verbesserungen, die für Gamer interessant sein könnten, doch bleiben viele Fragen offen, ob der Schritt wirklich notwendig ist oder ob Sony hier lediglich ein weiteres Premiumprodukt für eine Nische schafft.
Mit einer GPU, die 67 % mehr Compute Units und 28 % schnelleren Speicher als die Standard-PS5 bietet, verspricht Sony eine bis zu 45 % schnellere Rendering-Geschwindigkeit. Doch der durchschnittliche Spieler wird sich fragen: Ist das wirklich nötig? Bereits die normale PS5 liefert großartige Grafik- und Performance-Werte. Viele Spiele sind noch nicht einmal vollständig auf die Fähigkeiten der PS5 ausgelegt, sodass die neuen Verbesserungen der Pro-Version für die Mehrheit der Spieler eventuell gar nicht zur Geltung kommen.
Raytracing und KI-Upscaling – Technologischer Fortschritt oder Marketinggag?
Auch beim Thema Raytracing setzt Sony große Erwartungen. Doppelte bis dreifache Geschwindigkeit bei der Berechnung von Lichtstrahlen klingt beeindruckend, aber wie viel Mehrwert bringt das in der Praxis? Ja, das visuelle Erlebnis wird feiner, die Effekte realistischer. Doch bleibt abzuwarten, ob diese Unterschiede wirklich das Preisschild von rund 800 Euro rechtfertigen. KI-Upscaling ist zwar eine spannende Technik, die Bildschärfe und Detailgenauigkeit verbessert, aber das tut es nur dann, wenn die Spiele dies auch unterstützen. Hier könnte die PS5 Pro also eher eine theoretische Verbesserung sein, die im Alltag kaum auffällt.
Alte Spiele, neue Hardware – Wie viel bringt der Game Boost wirklich?
Ein weiteres Verkaufsargument ist der Game Boost, der mehr als 8.500 PS4-Spielen verbesserte Leistung verspricht. Doch ist das wirklich der Kaufgrund für eine neue Konsole? Die PS5 bietet bereits Abwärtskompatibilität, und viele ältere Titel laufen schon gut genug auf der PS5. Die Frage bleibt, ob Gamer tatsächlich bereit sind, für eine verbesserte Darstellung von Spielen, die vor Jahren veröffentlicht wurden, so tief in die Tasche zu greifen.
Wi-Fi 7, VRR und 8K – Zuviel Zukunftstechnik für heute?
Sony hat auch in die Zukunft investiert und die PS5 Pro mit Wi-Fi 7 und 8K-Unterstützung ausgestattet. Doch diese Technologien sind aktuell für die meisten Gamer kaum relevant. 8K-Fernseher sind noch lange kein Standard in den Wohnzimmern, und auch Wi-Fi 7 ist in den meisten Haushalten noch nicht verbreitet. Diese Features wirken mehr wie ein Versuch, die PS5 Pro als zukunftssichere Konsole zu vermarkten, obwohl sie aktuell kaum genutzt werden können.
Der Preis – Eine Konsole für die breite Masse?
Mit einem Preis von 699,99 USD bzw. 799,99 EUR ist die PS5 Pro alles andere als günstig. Während Sony eine 2TB SSD und einen DualSense Wireless-Controller beilegt, bleibt die Frage, ob diese Konsole das richtige Angebot für die breite Masse der Gamer ist. Viele Spieler, die bereits eine PS5 besitzen, könnten den Kauf der Pro-Version als unnötig empfinden, da die Verbesserungen zwar vorhanden sind, aber in der Praxis nicht zwingend benötigt werden.
Evolution oder teures Update?
Die PS5 Pro ist zweifellos eine beeindruckende Konsole mit spannenden technischen Verbesserungen. Doch es bleibt fraglich, ob sie wirklich ein „Must-have“ ist oder eher ein Luxusprodukt für Technik-Enthusiasten, die das Maximum aus jedem Spiel herausholen wollen. Für die breite Masse der Gamer, die bereits eine PS5 besitzen, könnte der Kauf der Pro-Version überflüssig erscheinen. Stattdessen scheint Sony hier mehr auf eine exklusive Zielgruppe abzuzielen, die bereit ist, für etwas mehr Leistung tief in die Tasche zu greifen.