Auch in diesem Jahr findet wieder die Paris Games Week statt. Dieses Mal erstreckt sie sich vom 26. bis 30. Oktober. Im letzten Jahr gab es auf der Paris Games Week durchaus Tumult wegen zwei Trailern. “The Last of Us 2” und “Detroit Become Human” zeigten sich von ihrer düsteren Seite.
Der hohe Grad an Gewalt, der bei dem zweiten Trailer auf der Paris Games Week zu sehen war, sorgte unter den Fans und Kritikern für heftige Diskussionen. Ist diese Gewalt in diesem Ausmaße noch vertretbar? In einem Podcast erklärte nun Neil Druckmann damals, dass das Team um Naughty Dog nie die Absicht hatte, Gewalt in irgendeiner Form zu verherrlichen. Auch wolle man sie nicht als reines Mittel der Unterhaltung einsetzen. Das Ziel sei es eher, auf Gewalt aufmerksam zu machen. Durch den Trailer wollte man sehen, welche Reaktionen die Fans zeigen und wie sie mit den Inhalten umgehen. Wie sehr reflektieren wir diesen Trailer und sprechen darüber? Aus Marketing – Perspektive ist Naughty Dog auf der Paris Games Week ein echter Glücksgriff gelungen.
Neil Druckmann erklärt weiter, dass “The Last of Us 2” eine Art Kommentar darstelle zu dem Thema Gewalt. Der Spieler soll sich im Rahmen dessen dazu angeregt fühlen, seine eigene Einstellung und auch seine Entscheidungen im Spiel zu hinterfragen. Die Entwickler haben bereits vor langem schon betont, dass der zweite Teil um Joel und Ellie eine andere Dimension darstellt. Die neuen Experimente um “The Last of Us 2” werden offenbar nicht jedem Fan gefallen. Das Survival – Horror – Abenteuer soll sich sehr stark um das Thema Hass drehen und nochmals einen gehörigen Schub mehr an düsterer Atmosphäre vermitteln. Es ist durchaus verständlich, dass Naughty Dog neue Wege gehen möchte. Schließlich haben sich “Uncharted 4”, der inoffizielle Nachfolger “The Lost Legacy” und “The Last of Us” spielerisch sehr geähnelt.
Gerne wirft man schließlich Spielefortsetzungen vor, dass es an wirklichen Innovationen mangelt. Es wird dennoch weiterhin ein schmaler Grad und eine stetige Diskussion sein, wenn es um das Thema Gewalt in Videospielen und ihre Darstellung geht. Wann “The Last of Us 2” erscheinen wird, ist vollkommen unklar. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es auf der E3 2018 neue Informationen geben. Womöglich bekommen wir dann zum ersten Mal echte Gameplay – Szenen zu sehen. Naughty Dog hatte im Dezember anlässlich der PlayStation Experience gesagt, dass etwa 50 bis 60% des Spiels fertig seien.
Sony Interactive Entertainment und Quantic Dream haben mit dem Trailer aus der Paris Games Week bereits klargemacht, dass man sich nicht davor scheut, Tabuthemen anzusprechen. Hierbei wird nämlich die Gewalt gegen Kinder zum offenen Thema gemacht. In einem ersten Trailer hatte ein Android damit gedroht, mit einem Mädchen vom Hochhaus zu springen. Eben jener Trailer aus der Paris Games Week jedoch zeigt häusliche Gewalt gegen ein Kind. Auch hier kann die Szene damit enden, dass das Mädchen stirbt. “Detroit Become Human” ist damit in das Kreuzfeuer der Kritik geraten und muss sich immer wieder zur Wehr setzen und rechtfertigen, warum solch brutale Szenen in einem Videospiel sein müssen.
In Australien ist der Schrei nach einem Boykott allem Anschein nach gerade besonders hoch. Der gewalttätige Vater Todd würgt zunächst die androide Haushälterin, ehe er seine Tochter mit einem Gürtel schlagen will. Der in Australien aktive nationale Verband zur Prävention von Kindesmisshandlung und Vernachlässigung (NAPCAN) hat dazu klar Stellung bezogen. Man findet diese Szene sehr beunruhigend und ruft dazu auf, den Verkauf dieses Videospiels zu boykottieren.
„Gewalt gegen Frauen und Kinder ist keine Unterhaltung. Nach dem, was ich im Trailer gesehen habe, ist dieser Inhalt sehr beunruhigend. Der Inhalt dieses Spiels ist so entsetzlich, dass bei jedem, der sich die Szenen anschaut, wahrscheinlich ein Trauma ausgelöst werden kann – geschweige denn bei jemanden, der Familiengewalt selbst erlebt hat.“ NAPCAN fordert die Händler dazu auf, einen verantwortungsvollen Umgang mit solchen Medien zu pflegen, falls solche Spiele in die Verkaufsregale gestellt werden.
Das Videospiel beleuchtet den Konflikt zwischen Menschen und Androiden. Es spielt in einem Zukunftsszenario, in dem Roboter bereits an der Tagesordnung stehen. Sie nehmen uns Menschen viele alltägliche Arbeit ab. Das Problem ist nur: diese Wesen sind mehr als nur Roboter. Sie sehen den Menschen zum Verwechseln ähnlich. Und entwickeln mit der Zeit gar Gefühle beziehungsweise stellen ihre Existenz als Arbeitersklaven in Frage. Quantic Dream ist in Person von David Cage bekannt für seine interaktiven Videospiele, die sehr an Filme erinnern.