Bereits am vergangenen Wochenende sind Tausende in Köln auf die Straße gegangen, um gegen Artikel 13 und die damit verbundene Urheberrechtsreform zu demonstrieren. Für den kommenden Samstag ist eine weitere Demonstration angekündigt.
Die Gegner der Urheberrechtsreform planen im Moment europaweite Demonstrationen für den 23. März 2019. In der Zwischenzeit finden allerdings weitere, eher spontane Demonstrationen statt. Via Twitter hat der Twitch-Streamer Sebo dazu aufgerufen, am Samstag, den 23. Februar in Köln auf die Straße zu gehen. Bisher zeigen sich zahlreiche Nutzer begeistert und beteuern ihre Teilnahme.
Lasst uns nochmals auf die Straße gehen!!
Gemeinsam gegen #Artikel13 und den #Merkelfilter!
Laut und friedlich!#Artikel13Demo@kessemak2 @iBlali @Gronkh @HerrNewstime @Sturmwaffel
AUF GEHT’S LEUTE! pic.twitter.com/zK8VbtZAUf— Sebo (@Sebro_twitch) February 21, 2019
Für den europaweiten Protest im März sind bereits mehrere, größere Kundgebungen angekündigt. Hierzulande finden Demonstrationen in München und Frankfurt am Main statt. In der bayerischen Hauptstadt möchten die Veranstalter um 13:30 auf dem Marienplatz starten. In Frankfurt beginnt die Demonstration dagegen um 14:00 auf dem Paulsplatz. Abgesehen von Deutschland gehen die Menschen auch in anderen Ländern gegen Artikel 13 auf die Straße. In Polen sind derzeit sechs Demonstrationen geplant und in den Niederlande sowie Belgien finden ebenfalls jeweils eine Kundgebung statt.
Die Gegner der Urheberrechtsreform rufen weiterhin dazu auf, E-Mails nach Brüssel zu schicken, die Petition zu unterschreiben und seinen Familien- sowie Freundeskreis zu mobilisieren. Für weitere Details über die Urheberrechtsreform können wir euch diesen Artikel empfehlen. Eindrücke von der vergangenen Demonstration in Köln gewährt das folgende Video. Zudem können wir euch ein weiteres Video empfehlen, das über aktuelle Entwicklungen berichtet.
Demonstration am vergangenen Samstag
Am Tag der Einigung über den finalen Gesetzestext kritisierten zahlreiche Nutzer, darunter etliche bekannte YouTuber, die Entscheidung der Europäischen Union, eine Urheberrechtsreform auf den Weg zu bringen, die für viele Zensur statt Urheberschutz bedeutet. Seit Tagen sieht man auf Twitter nicht nur den #GegenArtikel13, sondern auch #NieMehrCDU, da die CDU-Abgeordneten in Brüssel geschlossen für Artikel 13 sowie weitere Artikel gestimmt haben.
Einfach nur frustrierend.
Mit jeder Steuernachzahlung finanzierst Du Menschen, die Dir seit rund 20 Jahren Selbstständigkeit gefühlt immer wieder – entschuldigung – in den Arsch ficken.
Ich lebe gerne hier. Ich mag das Land und die Menschen. Aber an Tagen wie diesen… https://t.co/cL36J6pucF
— ?????? (@Gronkh) February 13, 2019
In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Personen ihren Unmut gegenüber der Urheberrechtsreform bekundet. Eine Petition auf change.org verfügte vor der Entscheidung vor wenigen Tagen bereits über vier Millionen Unterzeichner. Inzwischen steht man vor dem fünf Millionen Meilenstein. Darüber hinaus wurden unzählige Briefe und E-Mails an die politischen Vertreter in Brüssel geschickt, um zu zeigen, dass man gegen Artikel 13 ist. Da ein Großteil der E-Mails über Google Mail Konten verschickt wurden, gehen einige Politiker allerdings davon aus, dass es sich hierbei um eine Kampagne von Google handelt. Das Unternehmen ist ebenfalls ein Gegner der Urheberrechtsreform.
Jetzt kommen wieder sekündlich Mails zum Thema #uploadfilter & #Artikel13 rein. Mal ganz davon abgesehen, dass diese inhaltlich nicht richtig sind, stammen ALLE von #Gmail Konten.? Mensch #google, ich weiß doch das ihr sauer seid, aber habt ihr diese #fake Aktion wirklich nötig?
— Sven Schulze (@schulzeeuropa) February 15, 2019
Derartige Tweets sorgten nicht nur für Gelächter, sondern auch für Empörung. Aus diesem Grund wurde eine durchgeführte Demo in Köln auch mit “Wir sind die Bots” betitelt, um zu zeigen, dass es reale Menschen sind, die sich gegen die Reform aussprechen. Laut Berichten waren kurz vor dem Start nur wenige Demonstrierende vor Ort. Innerhalb weniger Minuten soll die Zahl der Teilnehmer allerdings auf einige Tausend angestiegen sein.