Bei Quantic Dream ist man zurzeit sehr stark mit dem neuesten Projekt “Detroit Become Human” beschäftigt. Dieses soll in jedem Falle dieses Jahr erscheinen, sogar noch in der ersten Jahreshälfte. Überschattet werden diese Arbeiten aber von zweierlei Dingen.
Mehrere französische Magazine haben über einen angeblichen Skandal geschrieben, welcher sich beim Entwicklerstudio Quantic Dream abgespielt haben soll. Dort sollen nämlich unangemessenes und sexistisches Verhalten an der Tagesordnung stehen. Bewiesen ist da aber bisher gar nichts. Nichtsdestotrotz hat man seitens der Videospielindustrie bereits entsprechende Konsequenzen daraus gezogen. Seitens Sony hat man das Magazin Le Monde beziehungsweise einzelne Personen auf die Schwarze Liste gesetzt. Damit findet bis auf Weiteres keine Kommunikation zwischen den beiden Instituten mehr statt. Ebenso ist das Magazin ausgeschlossen von zukünftigen Events oder ähnlichem.
Was aber sagte Quantic Dream zu all dem? Das Entwicklerstudio hat die beschriebenen Vorwürfe vehement abgestritten und als “grotesk und unwahr” beschrieben. Es ist gut möglich, dass Quantic Dream einen Rechtsstreit nun anstrebt. Ob und wie viel von den Berichten wahr sind, darüber kann aber nur spekuliert werden. Auch Sony hat mittlerweile ein Statement abgegeben. “Als unabhängiger Entwickler ist Quantic Dream für seine Social-Politik selbst verantwortlich. Generell erwarten wir von unseren Partnern allerdings, dass sie die in ihrem Land geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten. Weiter möchten wir uns dazu nicht äußern.” Konkrete Rückendeckung sieht anders aus. Stattdessen besinnt man sich bei Sony wohl darum, seinen Partnern klarzumachen, dass man sich an die Regeln zu halten hat.
Es ist fraglich, ob Sony darüber Bescheid weiß, was jeden Tag in dem Studio vor sich geht. Da Quantic Dream seitens Sony als ein unabhängiger Entwickler präsentiert wird, wäre das vielleicht auch ein etwas zu großer Vertrauensbruch. Weitere Mitarbeiter haben klargestellt, dass die vorgebrachten Anschuldigungen Lügen seien. Alles sei natürlich nicht perfekt. Gleichzeitig solle man aber bedenken, dass Mitarbeiter im Durchschnitt für sieben Jahre bei dem Studio tätig sind.
Sony Interactive Entertainment und Quantic Dream haben mit dem Trailer aus der Paris Games Week bereits klargemacht, dass man sich nicht davor scheut, Tabuthemen anzusprechen. Hierbei wird nämlich die Gewalt gegen Kinder zum offenen Thema gemacht. In einem ersten Trailer hatte ein Android damit gedroht, mit einem Mädchen vom Hochhaus zu springen. Eben jener Trailer aus der Paris Games Week jedoch zeigt häusliche Gewalt gegen ein Kind. Auch hier kann die Szene damit enden, dass das Mädchen stirbt. “Detroit Become Human” ist damit in das Kreuzfeuer der Kritik geraten und muss sich immer wieder zur Wehr setzen und rechtfertigen, warum solch brutale Szenen in einem Videospiel sein müssen.
In Australien ist der Schrei nach einem Boykott allem Anschein nach gerade besonders hoch. Der gewalttätige Vater Todd würgt zunächst die androide Haushälterin, ehe er seine Tochter mit einem Gürtel schlagen will. Der in Australien aktive nationale Verband zur Prävention von Kindesmisshandlung und Vernachlässigung (NAPCAN) hat dazu klar Stellung bezogen. Man findet diese Szene sehr beunruhigend und ruft dazu auf, den Verkauf dieses Videospiels zu boykottieren.