Meisterscharfschütze und Spezialagent Karl Fairburne macht wieder Jagd auf Nazis. Diesmal in Frankreich und mit deutlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung.
Ob die Neuerungen überzeugen können, werden wir in den kommenden Zeilen klären.
Eine neue geheime Waffe
Die Nazi-Wissenschaftler haben wieder viel böses vor und wollen mit einer neuen geheimen Waffen Angst und Schrecken verbreiten. Unter der Leitung von Adalbert Möller wird die Operation Kraken durchgeführt. Die Aufgabe von Karl Fairburne ist es nun das Projekt zu stoppen und Möller zu eliminieren. Naja das wars auch eigentlich schon mit Story. Diese wird zwar in einigen Zwischensequenzen erzählt, ist jetzt aber nicht unbedingt sehr spannend und dient eher dem Szenario. In den Level selbst können wir aber auch Dokumente finden, die das Worldbuilding vertiefen oder Informationen zu besonderen Orten und Personen enthalten. Die Sprachausgabe ist im allgemeinen englisch. Jedoch sprechen deutsche Soldaten auch wirklich deutsch und auch alle anderen Beteiligten kommen mit verschiedenen Akzenten oder der Muttersprache wie etwa französisch daher. Das erhöht somit deutlich die Atmosphäre.
Großer Spielplatz
Die Highlights sind auf jeden Fall die Level selbst. Denn die neun Schauplätze sind wirklich riesig und stimmungsvoll gestaltet. Außerdem fallen diese wirklich sehr unterschiedlich aus. Neben Strandbefestigungen, erkunden wir Schlösser oder auch Fabriken. Dabei sind diese schön verwinkelt gestaltet und bieten verschiedene Lösungswege. So ist auch bei mehrmaligen Spielen die Abwechslung groß. Des Weiteren bieten die Orte auch alternative Möglichkeiten mit der Umgebung zu interagieren und so die Ziele zu erreichen. So können wir entweder eine Antennenanlage sprengen oder auch die Stromzufuhr unterbrechen. Dies motiviert ungemein die Karten gut zu durchsuchen und diese zu erkunden. Um die Bewegungsmöglichkeiten zu erweitern und die Vertikalität zu verbessern, kann Karl nun auch an bestimmten Stellen klettern. Das fühlt sich gut an und erhöht die Freiheit. Leider gibt es aber auch Stellen, an denen man ein Hindernis unverständlicherweise nicht überwinden kann. So muss man sich dann erst mal den richtigen Weg suchen. Jedoch stört das eher wenig, hätte aber besser gelöst werden können. Wenn wir wollen, können wir die Kampagne nicht nur alleine durchspielen. Denn diese ist auch komplett im Koop spielbar. Der Partner schlüpft dann in die Haut eines Résistance-Mitglieds. So kommt es auch zu keinem Bruch der Atmosphäre.
Das richtige Werkzeug für den Job
Neu in Sniper Elite 5 sind die anpassbaren Waffen. Denn mit fortschreitendem Spielverlauf werden weitere Waffen und Teile dafür freischalteten. Das passiert sowohl automatisch, als auch mit dem Finden von Werkbänken, die in den Levels versteckt sind. Somit ist das Anpassen nicht nur vor der Mission, sondern auch in der Mission möglich und man kann sich der aktuellen Situation besser anpassen. Dies fügt sich sehr gut ins Spielgeschehen ein und unterstützt so mehrere unterschiedliche Spielstile. Natürlich gibt es wieder jede Menge verschiedene Scharfschützengewehre, Maschinenpistolen und Faustfeuerwaffen des zweiten Weltkriegs. Zur Ausrüstung zählen auch Granaten, eine Pfeife oder auch Flaschen zum Wachen ablenken oder ausschalten. Wer sich gut in den Levels umsieht, findet so neue Gegenstände oder auch Munition. Die Munition gibt es nämlich in unterschiedlichen Ausführungen mit Vor- und Nachteilen. So ergeben sich leisere oder auch stärkere Schüsse.
Im Geheimen oder mit der Tür ins Haus
So unterschiedlich die Waffen und die Munition sind, so unterschiedlich sind auch die Vorgehensweisen. Vorzugsweise sollte jedoch im Geheimen agiert werden. Denn ansonsten hat man die komplette Armee gegen sich und das führt oft schnell zum Tod. Außerdem sind die Gegner sehr beharrlich und beenden den Suchmodus nicht immer schnell. Dabei ist aber leider die KI auch etwas doof und lässt sich leicht austricksen. Die Gegner laufen sogar gerne mal an uns vorbei, ohne uns zu bemerken oder stürmen nacheinander auf uns zu. Das ist etwas schade. Trotzdem sind Schussgefechte nicht unbedingt zu empfehlen. Denn Karl hält schon auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad nicht sehr viele Treffer aus. Außerdem ist das Deckungssystem dafür nicht wirklich ausgelegt, da es sich sehr hakelig anfühlt. Um gut zielen zu können, schaltet das Spiel in eine First-Person-Ansicht und lässt uns über Kimme und Korn oder eine Zielvorrichtung zielen. Jede Aktion im Spiel gibt uns Erfahrungspunkte, die wir in einem Skilltree von Karl ausgeben dürfen. Hier gibt es einige Fähigkeiten wie ein größeres Inventar oder längeres Springen. Ein netter Zusatz. Des Weiteren lässt sich nun auch nicht tödlich vorgehen, in dem wir die Gegner im Nahkampf oder mit nicht tödlicher Munition ausschalten. Natürlich gibt es aber auch in Sniper Elite 5 die berüchtigte Killcam, die bei einem kritischen Treffer die Kugel cineastisch zeigt, wie sie bestimmte Körperteile trifft. Das ist nichts für schwache Nerven aber verkommt nie zum Splatterfest. Wer mag stellt diese Option in den Einstellungen einfach aus.
Licht und Schatten
Im Vergleich zu Teil 4 ist der Fortschritt in der Optik eher wenig zu sehen. Trotzdem bietet das Spiel detaillierte Level und wunderschöne Panoramen. Jedoch können die steifen und wenig detaillierten Gesichter nicht überzeugen. Außerdem kann es zu Clipping-Fehlern kommen und manche besiegten Gegner verschwinden einfach wie von Geisterhand. Im großen und ganzen sind das dann aber eher witzige Momente und zerstören den Gesamteindruck nicht. Klanglich kann Sniper Elite 5 jedoch mehr als überzeugen. Denn die Waffen klingen schön wuchtig und kraftvoll. Auf der PS 5 werden sogar mit dem DualSense-Controller die Adaptiven Trigger unterstützt. Je nachdem wie stark wir L2 drücken, können wir über die Schulter oder über Kimme und Korn zielen. Außerdem hat der Abzug auf R2 einen kleinen Widerstand.
Spaß mit Mehreren
Nach der Kampagne können wir uns noch in Mehrspielergefechte stürzen. Entweder in den Überlebensmodus, in dem es gilt mehrere Wellen gegnerischer Angriffe abzuwehren. Dieser ist Solo oder im Online-Koop mit bis zu drei weiteren Spielern spielbar. Des Weiteren wartet noch der klassische Multiplayer-Modus mit unterschiedlichen Spielarten auf. Jedoch werden die Modi nicht wirklich überraschen und gehen kaum über Standard-Modi hinaus. Für die ein oder andere Runde wird man aber auf jeden Fall seinen Spaß haben. Eine kleine Besonderheit bietet Sniper Eilite 5 aber noch. Denn es ist möglich eine Kampagne/Koop-Kampagne mit einem deutschen Scharfschützenjäger zu überfallen. Hier gilt es dann Jagd auf Karl zu machen und diesen zu erledigen. Diese Tatsache bringt nochmal etwas Spannung ins Spiel, denn beide Parteien müssen sehr vorsichtig vorgehen, da niemand erstmal weiß wo der andere ist. Nur die grobe Richtung wird angegeben. So bringt dieser Modus etwas Abwechslung in die Reihe und macht wirklich Spaß. Diese Option lässt sich aber auch ausschalten, um nicht selbst überfallen zu werden.
Fazit
Sniper Elite 5 macht nicht allzu viel neu. Jedoch verbessern die Neuerungen das allgemein schon gute Spielprinzip. So lässt es sich nun noch besser durch die Level schleichen und Gegner ausschalten. Dabei bringt die Werkbank mehr Individualität, das Klettern mehr Freiheit und die Invasion eines Scharfschützenjägers mehr Spannung. Jedoch könnte die KI besser sein und auch die Grafik wird keine Preise gewinnen. Fans der Reihen, können aber bedenkenlos zuschlagen und Neulingen bekommen das beste Sniper Elite bisher.
Herrlich
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