Bis zuletzt sah es auf der Ubisoft Pressekonferenz danach aus, dass nach Microsoft und Electronic Arts, auch der französische Publisher keine wirklichen Überraschungen zeigen konnte, denn bis dahin war das meiste im Vorfeld bekannt. Auch als der erste Trailer zu „Watch Dogs“ anfing und noch nicht klar war, worum es sich überhaupt handelt, waren wir eher von einem uninteressanten Social Game zum Abschluss ausgegangen. Als dann die Gameplaydemo begann, wurden wir schnell eines Besseren belehrt und genauso desinteressiert, wie wir zu Beginn waren, so überzeugt und begeistert waren wir während und nach der Demonstration. „Watch Dogs“ überraschte jeden und wurde von vielen direkt zu „Best of E3 2012“ ernannt. Was wir bisher über das Open-World-Game wissen, klären wir nun in unserer kurzen Vorschau.
Die Stadt, in der die Story von Watch Dogs spielt, ist Chicago. Im Spiel wird zwar nicht von „Chicago“ die Rede sein, wie der Entwickler aber bestätigte dient die US-Metropole als Vorbild für das Spiel. Man wollte zwar kein direktes Abbild erschaffen, wer Chicago kennt, wird dennoch einiges erkennen.
Im Jahr 2013 ist alles und jeder miteinander vernetzt, und jeder Mensch hinterlässt mehrere Gigabyte an Daten, die daraufhin gesammelt werden. Was das bedeutet wird auch in der E3-Demo deutlich, denn neben Name und Job sind auch Informationen wie das Einkommen sichtbar.
Im Zentrum der Geschichte steht Aiden Pearce, über dessen Person noch nichts Genaues bekannt ist. Aber eins ist sicher, er hat die Kontrolle über die gesamte Stadt und das heißt wirklich die gesamte Stadt. Mit seinem Smartphone kann er nach Belieben auf das ctOS zugreifen, das Central Operating System. Das bedeutet man kann alle Ampeln grün schalten, den Bahnverkehr umstellen, Brücken nach Bedarf hoch und runter fahren, auf die Überwachungskameras, die in der gesamten Stadt verteilt sind zugreifen oder einfach die Handys in naher Umgebung stören.
Über die Story selber ist aktuell noch nicht viel bekannt, nur dass Aiden einer Verschwörung auf der Spur ist. Für den Protagonisten gibt es außerdem keine klare Definition von Gut oder Böse. Wie im Interview mit dem Entwickler gesagt wurde, hängt das von dem persönlichen empfinden ab.
Eine Mission wurde auf der Pressekonferenz vorgeführt, Auftrag ist es den Künstler Joseph Demarco auszuschalten. Dieser gibt gerade in einem Club eine Party und der erste Schritt für Aiden ist es, in die Bar zu gelangen. Bereits hier wird zum ersten Mal deutlich, was man mit seinem „Smartphone“ kann. Um den Türsteher wegzulocken stört man die Handy in einer Umgebung von ein paar Metern. Darauf reagiert dieser, wie man auch tatsächlich reagieren würde! Ein paar Meter gehen und abwarten, ob man denn nun hier „Netz“ hat. Diese Situation nutzt man direkt und kann ohne weitere Hindernisse den Club betreten. Dort herrscht gute Stimmung und ein Kellner, der einen Würfel mit QR-Code als Kopf besitzt.
Interessantes Gimmick: Den Code kann man scannen und man gelangt auf eine Website von den Entwicklern.
Nach einem kurzen Treffen mit Aidens Komplizen bekommt er von diesem eine Waffe und macht sich weiter auf die Suche nach der Assistentin von Demarco. Wie bereits angesprochen erfährt man auf der Suche einiges über die Gäste der Party. Arbeitslosigkeit und Krankheiten sind da nur wenige Dinge, die man über die Personen erfährt. Schnell ist die Assistentin ausfindig gemacht worden, und Aiden klinkt sich in das Gespräch ein. Demarco ist auf den Weg und in einer Minute vor Ort. Wir nehmen den Hintereingang, strecken auf dem Weg noch einen Türsteher nieder. Kurz kann man sehen, dass bei unterschiedlichen Menschen auch das aktuelle Gewaltpotential in Prozent angezeigt wird. Als wir draußen ankommen hat es angefangen in Strömen zu regnen und die Regeneffekte machen deutlich, was sich die gesamte Demo über zeigt. Die Grafik und die Effekte in Watch Dogs sind überragend und für ein Open-World Spiel bisher einzigartig. Schnell gab es die Frage, ob „Watch Dogs“ überhaupt noch für die aktuelle Konsolengeneration erscheint. Doch Ubisoft konnte uns beruhigen, denn bestätigt wurden sowohl PS3, XBOX360 und auch der PC. Möglich ist außerdem ein Release auf der WiiU.
Während wir uns von der Atmosphäre und Optik haben beeindrucken lassen, ist Demarco nun schon beinahe am Club angekommen. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt. Ähnlich wie in Red Dead Redemption kann Aiden eine Art Halstuch umlegen, um so unerkannt zu bleiben. Danach schaltet er im passenden Moment alle Ampeln an der Kreuzung auf Grün und der SUV von Demarco ist in einen Unfall verwickelt. Hier wird zum ersten Mal die KI der Passanten deutlich, denn kurz nach dem Unfall eilen die Passanten aus der Nähe zur Hilfe und versuchen den Unfallfahrern zu helfen.
Doch schnell kommen die Bodyguards Demarcos und eröffnen direkt das Feuer. Mit einem eher klassischen Deckungssystem versucht Aiden einen Gegner nach dem anderem auszuschalten. Nach einem kurzen Schusswechsel ist der Weg frei und man kann Demarcos aus dem Wagen herausziehen. Nach einer kurzen Warnung durch Demarco macht Aiden kurzen Prozess und erledigt den Job. Wie in den meisten Open-World-Titeln kann Aiden sich einfach ein Auto schnappen und die Flucht starten. Schnell noch die nächste Brücke mit dem Smartphone hochgefahren und gerade noch rüber gesprungen gelingt die Flucht vor den Polizeieinheiten, die vor der Brücke halten.
So endet die Sequenz zumindest im Video, das auf YouTube veröffentlicht wurde, während der Live-Demo sah das noch etwas anders aus. Bevor Aiden in das Auto einsteigt wird von ihm weggezoomt und man sieht einen weiteren Spieler in der Welt. Was genau es damit auf sich hat steht noch nicht fest, bestätigt wurde allerdings, dass man neben dem Singleplayer einer komplett neues Multiplayer Erlebnis liefern möchte. Scheinbar kann Online jeder seine Missionen spielen und dabei möglicherweise Hilfe von anderen Spielern erhalten. Was es genau mit diesem Feature auf sich hat ist aktuell noch nicht bekannt, doch aus unserer Sicht scheint der Multiplayer, bzw. die Art des Spielens mit Freunden sehr interessant zu werden.
De erste Eindruck, den wir von „Watch Dogs“ gewinnen konnten ist grandios. Konzept, Möglichkeiten und der angedeutete Multiplayer klingen vielversprechend. Zwar kann man nur aus der einen Mission keine Aussagen über das gesamte Spiel treffen, doch wir wollten direkt mehr sehen und haben den Eindruck, dass uns ein beeindruckendes Spiel im kommenden Jahr erwartet. Denn zumindest eins ist sicher, Watch Dogs erscheint erst 2013 und nicht mehr in diesem Jahr.
nice